Hernan_Cortes_Moctezuma_II
Geschichte
zur Person
Kontakt
Bilder
A PROPOS
Start
Miscellanea

A PROPOS - HOLOCAUST und GENOCID / II
von Emmo Diem                                                                                                                            
 
Kambodscha, als Teil von Indochina, war zunächst mit Hilfe der Landwirtschaft ein Flecken, der eine Hungersnot nicht zu fürchten brauchte. Auch träumte man von der Tradition der Khmer, die zur Zeit des Mittelalters kulturbestimmend war. Nachdem Frankreich eine Kolonialherrschaft wieder aufbauen konnte, kam eine Reihe von interessierten Studenten dieses südost- asiatischen Landes nach Paris und lernte dort den Kommunismus kennen. Diese aufstrebende Gruppe ging in der Folge daran die Landwirtschaft umzugestalten, was aber nicht den gewünschten Erfolg brachte. Grenke berichtet (nach Sliwinski), dass man diese "Ausländer", als Verursacher von Sabotageaktionen zu verfolgen begann. 1,600.000 Menschen fielen dem Wüten der Roten Khmer zum Opfer.
Im spanischen Amerika begann bald nach 1494 ein wahlloses Abschlachten von Ureinwohnern,
das in Nordamerika von den Franzosen fortgesetzt wurde. Dann kamen die Engländer, welche
die Denunzierung als Auftrag Gottes darstellten, was wieder an jene Leute erinnert, die sich als
auserwähltes Volk bezeichnen.
Diese Berichterstattung, wie grausam sie auch sein mag, kann mit der Vernichtung anderer
Bewohner und "unangenehmer Zeitgenossen" fortgesetzt werden. Aber es ist gar nicht not-
wendig immer nur über die Grenzen von Europa hinaus zu blicken. Solche Dinge sind auch im
eigenen Lande passiert. Ich denke hier nur an die Inquisition und die Hexenverbrennungen, die
von einigen christ-katholischen Kirchenleuten gefördert wurden. Zum Abschluss noch einige
Verse aus dem Deuteronomium (= 2. Gesetz) wie sich dieser Bericht im 5. Buch Mose im
Alten Testament vorfindet: Kapitel 7, aus der deutschen Einheitsübersetzung der Bibelanstalt
Stuttgart (von 1980). Dieses Kapitel trägt die Überschrift: Israel und die Völker des Landes.
Man möge mir verzeihen, wenn mich dieser Mythos (griech. = erdichtete Erzählung) ein wenig
an die verflossene Ära (Zeitalter) von 1938-1945 erinnert.
Nun der Text: "Wenn der Herr, dein Gott, dich in das Land geführt hat, in das du nun hinein-
ziehst, um es in Besitz zu nehmen, wenn er dir viele Völker aus dem Weg räumt - Hetiter,
Girgaschiter und Amoriter, Kanaaniter und Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, die zahlreicher und
mächtiger sind als du, wenn der Herr dein Gott, sie dir ausliefert und du sie schlägst, dann
solltst du sie der Vernichtung weihen. Du sollst keinen Vertrag mit ihnen schließen, sie nicht verschonen und dich nicht mit ihnen verschwägern". Und kurz später: "So sollt ihr gegen sie vorgehen: Ihr sollt ihre Altäre niederreissen, ihre Steinmale zerschlagen, ihre Kultpfähle umhauen und ihre Götterbilder verbrennen.
Denn du bist ein Volk, das dem Herrn deinem Gott, heilig ist: Dich hat der Herr, dein Gott auserwählt".
 
Nun bin ich der Meinung, dass allein diese Bevorzugung, für viele Völker und anders geartete Religionen schon in der Antike zum Angelpunkt des Anti-Semitismus, der durch unüberlegtes Handeln und wenig politische Vorgaben im Laufe der späteren Jahrhunderte (siehe Besteuerung) noch gesteigert wurde.
1979 habe ich im Rahmen meiner vielen Bildungsreisen auch Israel besucht und dort in der Mischna Avot (Religiöse Vorschriften seit der Babylonischen Gefangenschaft unter Betonung der Sprüche der Väter) folgenden richtungsweisenden Gedankengang gefunden: "Auf drei Dingen steht die Welt: auf Gerechtigkeit, Wahrheit und Frieden".
Diesen Sprüchen der Weisheit möcht ich ganz bescheiden noch hinzufügen: Die Herzenskultur eines Volkes wird nicht ausschließlich am Revanchismus und den Forderungen eines Staates gemessen, sondern auch an der Möglichkeit des Verzeihens.