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Miscellanea

A PROPOS – Die Natürliche Religion der Vernunft als Basis der Sparten von Theismus und Deismus / 2
von Emmo Diem
 
THOMAS VON AQUIN (1225 – 1274)
ist es gewesen, der die Lehre von Aristoteles mit dem platonischen Idealismus in Richtung Christentum verbunden hat und deshalb auch zu Ehren der Altäre kam. Der m o d e r n e  Begriff des DEISMUS kam mit den Engländern zur Zeit der Aufklärung im 16. Jahrhundert ins Gespräch.
Ob hier eine Verbindung zur Vielgötterei besteht, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf jeden Fall hat der Deismus dem großen einzigartigen Gott einiges von seinem Glanz geraubt. Denn, dass die Gottheit sich nach der Erschaffung des Universums nicht mehr um die Welt gekümmert hat, trägt nicht zur Güte eines höchsten Wesens bei.
 
Der römischen Mythologie (Überlieferung des Ursprungs von Göttern) gelingt es in der Folge nicht mit dem Griechentum zu wetteifern. Ein Verkehr mit höheren Wesen ergab sich nach dem Prinzip: Do ut des (ich gebe, damit du gibst). Im Mittelpunkt steht eine Trinität (Dreiergruppe) wie wir dieselbe auch im Christentum  finden. Nur hatten die Gottheiten früher andere Namen: Z.B. Jupiter, Juno, Minerva.
Zur Zeit der Monarchie war der König Chef der Religion. Später hob man den Kaiser auf die Altäre.
Erst Augustus (1. röm. Kaiser, 63 v. d. Z. – 14 n. d. Z.) lehnte eine so geartete Verehrung ab.
 
Um 300 nach der Zeitenwende erreichte die Bevölkerung eine Welle der Orientalisierung. Erst 494 gelang Papst Gelasius die Aufhebung des altrömischen Kultes.
 
Im 16. Jahrhundert beginnt, wie angedeutet, bei den Angelsachsen, dem Kern der heutigen Briten, der Deismus zu greifen. Gott vernachlässigt im Rahmen dieser Bewegung die Welt, und eine Sendung des Sohnes wird zusätzlich abgelehnt.
Von Natürlicher Religion ist  wieder die Rede, aber nicht nach den Regeln einer bestimmten Religion.
 
Herbert von Cherbury (1583 – 1648) will die Annahme eines höchsten Wesens, die Verehrung,
eine moralische Lebensführung, Reue und Buße, sowie Lohn und Strafe.
Die bekanntesten Deisten, die sich jetzt FREIDENKER nennen, meinen, dass alles durch die
Vernunft erreicht werden könne.
Voltaire, Lessing, Moses Mendelssohn und die Enzyklopädisten (Herausgeber eines Bildungs-
werkes in 35 Bänden)  Diderot und Alembert  folgern aus der Gesetzmäßigkeit des Kosmos
(dem Weltall als Ganzes) die Existenz eines höchsten Wesens.
 
Nun liegt es mir absolut fern, jemandem den Glauben der Väter zu rauben.
Jeder soll vielmehr den ihm angepassten Weg suchen.

 
 
                                                                                                                                                                  
  Denis Diderot 1713-1784