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Miscellanea

A PROPOS - OSWALD SPENGLER Das Umfeld und sein Zugang zum Atheismus
von Emmo Diem
 
Ducunt fata volentem, nolentem trahunt.
Dieses Zitat findet sich in Anlehnung an den Stoiker Kleanthes, der im 4. Jhdt. vor der Zeitwende lebte. Hier handelt es sich um eine Redewendung, die man so übersetzen kann: "Den Willigen führt das Geschick, den Störrischen schleift es mit".
 
Oswald Spengler hat diese Überlegung am Ende seines nahezu 1.200 Seiten umfassenden
Werkes: "Der Untergang des Abendlandes" zur Diskussion gestellt. Der Meisterdenker der
Konservativen Revolution meint dazu im letzen Absatz:
"Eine Aufgabe, welche die Notwendigkeit der Geschichte gestellt hat, wird gelöst, mit dem
einzelnen (Menschen) oder gegen ihn".  
Der 1880 in Blankenburg, im Harz geborene Deutsche, gilt als Geschichtsphilosoph und
Kulturhistoriker ersten Ranges. Weniger gut gefällt mir der ihm zugeordnete Beisatz:
"Geistiger Wegbereiter des Nationalsozialismus". Den haben ihm wohl die Hebräer verpasst,
die ihre sprichwörtliche und durchaus verständliche Angst immer dann hinter den Schlag-
worten Antisemitismus und Rassismus zu verstecken pflegen, wenn sie selbst etwas angestellt
haben und damit meinen, das ihnen zugefügte Unrecht auch an andere weitergeben zu können.
Möglicherweise wird man hinter dem Begriff jetzt sofort einen abwerteten Duktus vermuten.
Aber das stimmt nicht. Denn selbst Paulus rühmt sich noch im 2. Korintherbrief 11/22 einer
Familie dieses Kulturkreises anzugehören, womit der Beweis erbracht ist, dass das Hebräer-
tum als Ehrenname zu werten ist und nur dazu dient, diese Nation von den Heiden zu unter-
scheiden. Das zu Erkennen ist eine klare Sache. Und über dieses Faktum möchte ich erst gar nicht zu referieren beginnen.
Noch dazu, weil Spengler im Oktober 1935 aus dem Vorstand des Nietzsche-Archives austrat, da er sich mit der Neudeutung
und dem Übermenschentum nicht anfreunden wollte. Dazu könnte man noch das Gerücht anführen, dass er von NS-Männern
ermordet worden sei.
Nun zurück zum Atheismus. Der von Goethe zuerst geprägte Begriff der Morphologie (= wissenschaftliche Gegenstandsbe-
schreibung) nimmt im Zusammenhang mit dem Atheismus im großen Werk von Spengler nur wenige Seiten ein, ist aber für mich eine wohlfeile Ergänzung zur Erweiterung von Denkvorgängen. Deshalb zitiere ich im Folgendem lieber den Philosophen und lasse den nur allzuoft auf die Bühne gedrängten Politiker seitwärts stehen.
"Atheismus ist dem Psychologen und dem Religionsforscher bisher kaum einer sorgfältigen Betrachtung wert gewesen".
Aber scheint diese Gottferne wirklich nur eine Möglichkeit verfallenden Seelentums zu sein?
Sicher ist, dass dieser Zustand am Beginn jedweder Zivilisation steht. Natürlich muss er auch neben der richtig verstandenen Religiosität einhergehen, denn er gehört zur großen Stadt, in der alles seine Kausalität (Zusammenhang von Ursache und Wirkung) hat. Auch kann toter Raum entgöttert sein. Das entspricht den Tatsachen der Physik, die sich mit den Gesetzen der Natur befasst und ohne stoffliche Veränderung läuft.
Hier spielt auch die Intelligenz herein. Allein dieser Begriff klingt schon nach Atheismus. Intelligenz steht der Mathematik nahe und schließt die "Weisheit" mit großer Sicherheit aus. Nur vom Standpunkt des Stoikers (des Menschen mit dem uner- schütterlichem Gleichmut), ist Intelligenz etwas Verwerfliches. Und weiter bemerkt Spengler: "Religion ist etwas, dass sich entwickelt und erfüllt. Aber der Mensch der Weltstädte ist irreligiös. Er mag aus der schmerzlichen Empfindung einer inneren Leere und Armut noch so religiös sein wollen, er kann es nicht. Alle weltstädtische Religiosität beruht auf Selbsttäuschung".
 
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