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Miscellanea

A PROPOS - Taoismus - Was für ein Weg? / II
von Emmo Diem

Am höchsten Punkt, wo bei uns in der Regel das Gipfelkreuz steht, ist der Punkt der körperlichen
und geistigen Harmonie erreicht. Während die jüdisch-christliche Religion nur darum bemüht ist,
das Gute anzustreben und das Böse zu meiden, will der Taoist die Gegensätze erfolgreich vereinen,
zumal er glaubt, dass dem Bösen unbedingt das Gute folgt und umgekehrt.

Während der Europäer unter "Aktivität" ein Schwimmen gegen den Strom versteht, lässt sich der
Taoist vom Strom der Zeit mitführen. Diese seine Vorstellung sieht er nicht als Nichthandeln, sondern
als Teil oder Vorgang in der natürlichen Ordnung: als Anpassung an die Energiestraßen des
menschlichen Körpers. Der Hinduismus, der Buddhismus, die Stoa, ja sogar das Christentum haben
sich an taoistischen Gedanken delektiert. Die Theologie des Hermann Schell (gest. 1906) fand, dass Übereinstimmungen mit der Botschaft Jesu zu finden wären. Sein Werk erhielt dadurch einen Platz auf dem Index der verbotenen Bücher.

Am Ende dieses kurzen Überblicks möchte ich noch die Frage stellen, ob der Taoismus
eine Weltreligion geworden ist oder nicht. JA und NEIN. Ja, weil im 2. Jahrhundert v.d.Z.
Lao-Tse zu einem Hochgott erhoben wurde. Nein, weil die Ausstrahlung der taoistischen
Philosophie und Religion nur auf einen kleinen Teil Asiens beschränkt blieb. Im 19. und
20. Jahrhundert haben sich in Europa Intellektuelle mit dem Taoismus beschäftigt, wie:
Paul Ernst (gest. 1933), Hermann Hesse (gest. 1962) und Elias Canetti (gest. 1994).

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In der Rubrik A PROPOS (=franz.: Was ich noch sagen wollte )
findet man eine Reihe von Artikeln in Form eines Überblickes.
Damit will der Steyrer Weltreisende, Musiker und Wissenschaftler
jedem wissbegierigen Menschen die Möglichkeit bieten, das Leben
überzeugender und interessanter zu gestalten.