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Miscellanea


A PROPOS - Die Bibel als Quelle der Weltliteratur
von Emmo Diem
 
„Normale Literatur will zunächst nicht viel sagen“, konstatiert Goethe und fährt dann fort, „die Epoche der W e l t l i t e r a t u r ist an der Zeit.“ Dieses Argument greift der 1903 geborene Erwin Laaths in der viel gelesenen „Geschichte der Weltliteratur“ auf. Die ist in tausenden von Exemplaren in der Verlagsanstalt Th. Knaur erschienen. Laaths, der durch die
strenge Schule von Walzel und Hartmann gegangen war, hatte das notwendige Rüstzeug
bekommen, um sich auch kulturgeschichtlich zu bewähren.

 Qumran, bedeutender
 Fundort biblischer
 Quellenliteratur

Aus dem Können der Erstgenannten und den Überlegungen des Verfassers dieser Literatur-
geschichte ergaben sich neue Erkenntnisse.

Schon hellenistische Grammatiker haben die griechische Literatur geschichtlich gesehen und
mit Hilfe der Ratio (Vernunft) erweitert. Dabei wurde manchmal auf das Werturteil verzichtet.
Um diesem Phänomen (Erscheinungsbild) näher zu kommen, soll der volkstümlichen, heiligen
Literatur nicht unentwegt Weihrauch gestreut werden. Denn dieses Vorgehen verbindet sich
später mit dem Schriftgut. Damit taucht unwillkürlich die Frage auf: Was verbindet der denkende
Mensch mit dem Begriff der Literatur?

Der Lateiner leitet das von den litterae, den Buchstaben ab, hinter denen der Geist steht, der
sich im Sprachschatz verborgen hält. Weil aber jedes Volk eine ihm eigene Muttersprache besitzt,
(siehe auch Emmo Diem „Kauderwelsch aus Übersee“ – www.m1-vrb.at bei M.Luksan) so haben
die Erdenbürger die ihnen zustehende Weltliteratur und die Bibel ihr Hebräisch, Aramäisch,
Griechisch und Latein.

Das alles soll man im Rahmen einer Gesamtkultur sehen. Getragen von der geistigen Potenz einer
Reihe von Auserwählten, die in einem bestimmten Zeitraum von sich reden machen.

Der alte Brenner, Verfasser einer allgemeinen Literaturgeschichte formuliert das so: „Seit dem
Beginn der historischen Forschung durch Herder (1744 – 1803) sind wir gewohnt, aus der Gesamt-
kultur einzelne Teile heraus zu heben. Das möchte ich am Ende meines Artikels tun, aber jetzt
feststellen, dass die Bibel nicht das einzige, wohl aber ein beachtliches Spiegelbild im Rahmen
einer bestimmten Entwicklungsstufe ist. Dieses Spiegelbild hat im weitesten Sinn auch mit der
Literatur zu tun, wobei dieses Aufkommen sich vermischt vorfindet, gezeichnet und manchmal sogar
getanzt. . Später entdeckten Autoren diese Fundgrube und machten für die Menschheit Sagen und
Mythen daraus, um dem Volk etwas durch die Blume zu offerieren. Von diesen Gedanken der
Tradition getragen, gehe ich zu einer weiteren Entwicklungsstufe über, wo eine Priesterschaft
gewisse Pflichten in den Raum stellte, die anschließend zu Rechten wurden.

 Hieronymus – Kirchenvater, geb.
 347, schuf eine lateinische
 Bibelübersetzung
Nun wieder zu Dr. Brenner: „Alles Wissen bleibt tot, wenn es nicht gelingt die richtige Verbindung
mit der Zeit herzustellen!“ Damit befinde ich mich schon mitten in der Fachwissenschaft der Bibel
und möchte auf die Wurzel dieses Wortes zurückkommen. Dieser Begriff kann auch auf das
Neutrum (biblion) rückgeführt werden. Es entspricht dann einer Papyrusrolle bzw. dem Bast dieses
Gewächses. Ich denke dabei auch an die alte phönizische Hafenstadt Byblos, die in der Antike
(Vorzeit + griech.röm. Zeit bis ca. 500 nach der Zeitwende) als Umschlagplatz für das „alte Papier“
gegolten hat.

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