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Miscellanea


Miscellanea - Alfred Kubin, der Magier von Zwickledt

Versuch dem Leben und Schaffen eines Kunstbefliessenen gerecht zu werden.
von Emmo Diem
 
Am 20. August 1959 verstarb der große österreichische Graphiker und Schriftsteller Alfred Kubin.
Er war ein „Meister des Schreckens“ und über dieses immer wieder zitierte, wohlmeinende Epitheton
keineswegs glücklich. Unterdessen ist es um den Könner von zahlreichen Mappenwerken und Buch-
illustrationen zu E.T.A. Hoffmann, E.E. Poe und F.M. Dostojewski sehr ruhig geworden. Ob das wohl
an seinem expressiven Stil oder an der ihm eigenen Irrealität liegen mag?

 Alfred Kubin 1877 - 1959

Das zu beurteilen hätten jene Fachleute tun müssen, die ihm ungerechter Weise ein Nahverhältnis
zu einem verflossenen Regime angedichtet haben. -Wie dem auch immer sei, den 50. Todestag
haben die entsprechenden Kulturinstitutionen hier und in Deutschland anscheinend übersehen.
Denn: „Alfred Kubin in Zwickledt“ (ein gekonnt gemachter kleiner Führer von Berndt Erhard und
Angelika Fischer, der 2008 im gleichnamigen Verlag in Berlin erschienen ist und dem sehr
ausführlichen Buch von Andreas Geyer: „Kubin als Schriftsteller und Träumer auf Lebenszeit“
Böhlau-Verlag 1995) können kaum darüber hinwegtäuschen, dass man Kubin bereits ad acta gelegt
hat. Auch sind die entsprechenden Arbeiten längst vergriffen.


Von dem multimedialen Beginnen, im Rahmen von Linz 2009, bei dimmbarem Licht, möchte ich gar
nicht reden. Auch nicht von der hermenhaften Darstellung des Meisters, in einer Skulptur alla Mostdipf“.


Dabei soll nicht verschwiegen werden, dass bei aller Wertschätzung für Kubin auch das rein
Menschliche Beachtung verdient. So schreibt der Meister in einem Brief an Hans Müller am
16.1.1902 folgendes: „Da mir das Leben unter den Fingern fast fühlbar entrinnt, fasste ich
den Verdacht ob der Realität der Dinge. Alles was ich je erlebte erscheint mir plötzlich zauberhaft,
fast mystisch und unwirklich. Ich glaube auch nicht mehr, dass ich ein Künstler bin, vielleicht
ein Philosoph“.- Kann man in dieser letztangeführten Passage auf eine Art von Selbstüberschätzung
schließen? Nein!- Denn unter dieser Tünche lauert stets die Depression.

 Kubin im Rahmen von Linz 2009

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