naturv
naturv
Geschichte
zur Person
Kontakt
Bilder
A PROPOS
Start
Miscellanea


A PROPOS - VOM NIMBUS ZUR DORNENKRONE - Reflexionen zur Religionsphänomenologie
von Emmo Diem
 
Die Religionsphänomenologie (griech. phainomenon= Erscheinung; logos =Rede, Lehre)
versteht sich als Teilgebiet der Religionswissenschaft. Sie widmet sich verschiedenen
Kulturen in Bildern und Symbolen (Merkmalen), die wiederkehren. Eines dieser Eigenheiten
sind Leucht- oder Lichterscheinungen über den Köpfen oder dem ganzen Körper von Personen.

Der alte Lateiner sagt Nimbus dazu und meint damit eine kreis- oder mandelähnliche Ab-
strahlung an Körperteilen. Jeder, welcher der Ansicht huldigt, dass dieser Reflex (Widerschein)
nur dem Christentum entspräche, liegt nicht ganz richtig. Denn dieser Strahlenkranz, auch
Aureole (lat. = Heiligenschein) genannt, findet sich schon bei Amenophis IV., einem
ägyptischen Pharao ,um 1350 vor der Zeitwende. Der nannte sich, als Verehrer des Sonnen-
gottes Aton, Echnanton. Eine Aureole hat auch Zarathustra in Form eines Feuerscheins, und
Buddhas Haupt umschließt eine Lichtscheibe.- Eine Art Mana (melanesisch-polynesische Kraft)
umgibt auch den röm. Kaiser ,sowie den Adler in Wappendarstellungen.

 Hl. Paulus mit Nimbus
In letzter Zeit hat sich eine Reihe von sogenannten „Künstlern“ nicht nur dieser Symbole,
sondern auch des Kreuzes für eigennützige Zwecke bedient, was ich höchst bedenklich finde.
Ich denke in diesem Zusammenhang an Emmerich Weissenberger, der sich eine Stacheldrahtkombination aufs Haupt drückte, um damit eine Show abzuziehen, die auf das Sorgfältigste vorbereitet war. Hier waren nicht nur Gehilfen von Ton und Film zur Stelle, sondern auch jene Lobby, die man schon bei „Lichterglanz statt Rosenkranz“ gesehen hatte.

Das alles ist genau so bedauerlich wie die Einbuße jenes Geldes, das man zur Zeit einer
Budgetverdünnung für Frl. Stürmer verwendet hat. Das wird doch nichts mit einer Pressemeldung
zu tun haben, in der die Sängerin als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten Oberösterreichs
bezeichnet wird? Sicher hätte das Anton Bruckner sehr beeindruckt. Vielleicht war das Ganze
auch nur eine Idee des Promotors (=Veranstalter).

Damit komme ich zur Texterweiterung der Bundeshymne: „Heimat bist du großer Söhne und
Töchter“, an dessen Ideenreichtum sich auch unser geschätzter Kardinal beteiligt hat.
Natürlich soll nicht verschwiegen werden, dass der Urtext der Lyrikerin Paula Preradovic
(1887 – 1951) siegreich aus vielen Zusendungen, am 25. Februar 1947, als Hymnentext
hervorgegangen ist. Damit waren auch SPÖ und ÖVP einverstanden. Dann aber kam 1990 die
Frauenministerin Maria Dohnal auf die Idee, mehr für die Frauen zu tun, was dem Interesse
der Damen keineswegs widersprochen hat. Ab sofort kam eine neue Textvariante mit den
„Söhnen und Töchtern“ ins Gespräch, die dem Feingefühl jeder Sprachrhythmik widersprochen hat.
Das alles versandete dann im Zeitgeschehen, bis Frl. Stürmer den alten Mozartschen Freimaurer-
Hymnus, mit dem neu inkludierten Text, in Umlauf zu bringen suchte. Dabei hat man allem Anschein
nach vergessen, dass ein der Dichtkunst entsprechender Modus des Plural maestatis (majestätische
Mehrzahl) im Umlauf ist, der in den Begriff der Söhne selbstverständlich die Töchter miteinschließt.
 Adler mit nimbierten Köpfen

Weiter >>>