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ARBEIT EHRT /2

Josef Werndl und sein Umfeld
Ein Abriss von Emmo Diem

Ende des 16. Jahrhunderts kommt es zu Familiennamen, wobei ein Ort oder das VON
als Adelstitel angehängt wird, z.B.: Friedrich von Hohenzollern.

 Nürnberg

Aber zurück zur Werndldynastie. Die lässt sich in Aufzeichnungen – und dem uns heute
geläufigen Namen – erst ab 1527 in Nürnberg nachweisen. Laut Preuenhueber (+1642)
und den Annales Styrenses taucht um 1627 auch ein Schermesserer in Steyr auf. Der
ist Protestant und wird von den Katholiken der Stadt verwiesen.

Nun zu Josef, den großen Werndl (1831 – 1889). Der zieht nach Ablegung der Gesellen-
prüfung bei Ferdinand Fruhwirth nach Thüringen. Möglicherweise nutzt er eine Walz
(Lehrwanderschaft) zum Besuch der Anverwandten aus. Er tut das in Jahre 1852, ehe
er nach Amerika zu Remington und Colt weiterzieht. Dort sieht, hört und lernt er viel
Neues im Rahmen der Waffenproduktion, auch wenn der erste Aufenthalt in der neuen
Welt nur wenige Monate dauert.

1853 ist er wieder in Steyr, wo ihn der etwas ruppige Vater in der Feilenhauerei unterrichtet und ihm
die Herstellung von Gewehrbestandteilen zeigt.- Aber so richtig verstanden haben sich die beiden nie.
Das kommt wohl daher, dass der Vater ein Verfechter des alten Handwerkstils ist und der Sohn,
etwas ungestüm, viel Neues umsetzen möchte.

Josef der Große – wie ich ihn nennen will – kommt am 26. Februar 1831 in Steyr, am Wieserfeldplatz
37 zur Welt. Er ist der zweite von 17 Kindern, welche die Mutter, Josefa Millner, in den Jahren 1829
– 1853 zur Welt bringt. Die gebärfreudige Frau stammt aus Frankenfels in Nieder-Österreich. Der
Vater, der die Lettmühle in Sierning, aber auch andere Werkstätten und Walzen besitzt, soll schon
450 Arbeiter beschäftigt haben.

Leopold Werndl verstirbt an einer grassierenden Cholera im Jahre 1855. Der Betrieb wird zunächst
als Witwengeschäft weitergeführt.

Unterdessen hat Josef, Karoline Heindl geehelicht.

Um das junge Paar nicht zu belästigen, zieht Josefa in das Haus am Michaelerplatz 13, das noch
heute ein gediegenes Aussehen samt einem Zug zu Historismus (Rückgriff auf frühere Kunststile),
aufweist. Da Josefa Millner nicht dem Drang nach Ehre und Besitz nachkommen will, gibt sie rasch
die Leitung an den zweitgeborenen Sohn Josef weiter.
 Leopold Werndl (1797-1855)
 Josef Werndl (1831-1889)
 Werkstatt von Franz Werndl

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