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Miscellanea


A PROPOS

RESÜMEE DER REFORMATION
IM RAHMEN DER LANDESAUSSTELLUNG PARZ. /3

Von Emmo Diem

 
1507 erhält Luther, nach 2 Jahren, bereits die Priesterweihe. Dem Generalvikar Johannes
Staupitz verdankt er ein Lektorat aus Philosophie, an der von Friedrich dem Weisen gegründeten
Hochschule zu Wittenberg.

Wenn Luther oft wie ein germanischer Herkules beschrieben wird, dem keiner etwas anhaben
konnte, entspricht das keineswegs der Auskunft von Neumann, der den starken Mann als
empfindlich, manchmal aufbrausend, und von vielen Leiden geplagt, beschreibt.

1512 promoviert der strebsame Theologe zum Doktor der heiligen Schrift. Aber den inneren
Frieden konnte der Gelehrte, auch in neuen Ämtern, nicht finden. Ihn quälte ein ständiges
Sündenbewusstsein, samt der Angst vor einem strafenden Gott. Im gleichen Jahr stößt der
Suchende auf eine Stelle des Römerbriefes: Von der Rettung der Menschen. Paulus aus Tarsus,
hatte den Passus als eine Art der Zusammenfassung seiner Theologie behandelt. Dort heißt es:
„Der aus dem Glauben schöpfende Gerechte wird leben“. Diese Erkenntnis macht Luther ein
Leben lang zu einem Wissenden. Texte der heiligen Schrift, sowie Glaube und Gnade, werden
zu wesentlichen Aussagen der Reformation. Die Scholastik, welche sich an den Kirchenvätern,
an Duns Scotus und Thomas von Aquin orientiert, verliert an Glanz. Auch die Eheproblematik
und Erbstreitigkeiten werden andiskutiert, und das Konzil von Vienne 1311, wettert gegen die
Moral des Klerus. Es plädiert für eine bessere Ausbildung der Priester. Das war wohl darauf
zurückzuführen, dass Würdenträger die höchste Autorität beanspruchten, aber selbst nicht den
erwählten Vorbildern entsprachen. Ich denke da an Heinrich VIII., einen verschwenderischen
Genussmenschen und skrupellosen Realpolitiker, der durch eine Schrift: „Defensor fidei“ sich
zunächst als Verteidiger der Glaubens erwies, und später trotzdem gegen das religiöse Ver-
mächtnis auftrat. Ähnlich war der Fall bei John Wiclif. Der wollte u.a. vom Zölibat, der Ohren-
beichte, und der Transsubstantiationslehre nichts wissen.

Ein Jahrhundert später tat sich der große Mann aus Eisleben schwer, den Glauben vom wahren
Fleisch und Blut Christi ins rechte Licht zu rücken.

Erasmus von Rotterdam (1469 – 1536), einer der bedeutendsten Humanisten, der kirchliche
Missstände und religiöse Oberflächlichkeit anprangerte, wird 1516 durch eine Ausgabe des
Neuen Testamentes, und verschiedener Arbeiten über Klassiker, zum Vorbild für Luther.

 Generalvikar
 Johannes von Staupitz
 Hohe Würdenträger
 Erasmus von Rotterdam
 (1469-1536)

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