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Miscellanea


A PROPOS

BEWUSSTSEIN-TRANSZENDENZ-JENSEITSWISSEN/2
von Emmo Diem

Christian Wolff (1679 - 1754), der als Begründer des Begriffs der Jurisprudenz (Rechtsanwendung) gilt, hat das Bewusstsein als Lehensvorstellung der Conscientia (lat. des Mitwissens) übernommen. Dabei kümmert sich diese Tätigkeit vorwiegend um eine systematische Ausprägung des Rationalismus, der eine Erkenntnisquelle der Vernunft ist.

Dort wird evident, dass den Geist betreffende Zustände aufs Engste mit neuralen Zuständen verknüpft werden.

Trotzdem haben bekannte Gehirnforscher wie Wolf Singer, Direktor des Max-Planck-Instituts herausgefunden, dass unbewusste Prozesse, bewusstem Streben in bestimmender Weise vorausgehen. Deshalb tritt jedes Ereignis sowie die Handlungsabsicht zeitlich verzögert auf.

Experimente unter Anleitung von Benjamin Libet weisen nach, dass bewusstes Erleben eines Ereig-
nisses um 0,5 bis zu 2 Sekunden verzögert auftritt. Der Zeitpunkt des Erlebnisses wird vom Gehirn
rückdatiert, so dass eine zeitliche Differenz im Bewusstsein nicht feststellbar ist. Daraus gebiert
Singer auch die Meinung, dass das Treffen von freien Entscheidungen nicht möglich ist, da dieses
Tun schon längst vorweggenommen wurde und es demnach gar keinen freien Willen geben kann.

Dem widersprechen Fachleute und diverse Glaubensbekenntnisse.

Damit wäre das Bewusstsein nur ein Trugbild vor Geschichten und Ereignissen des Unterbewusstsein
(TV-Sender BR-alpha, Impressum Dagmar Kuntz).

Wolf Singer, Emeritus für Physiologie, der Grundlage für Funktionen des organischen Lebens, fährt
fort: „Das Fehlen von Willensfreiheit wirft Konsequenzen von Schuld und Strafe auf.“ Es sei demnach
naturwissenschaftlich höchst fragwürdig, Personen für Entscheidungen verantwortlich zu machen, wofür sie nicht zuständig sind.

Persönlich gestatte ich mir dem noch anzugliedern, dass unter solchen Voraussetzungen landläufige Tendenzen mancher Glaubensgemeinschaften als dekadent erscheinen.

Mit diesem und anderen Erkenntnissen haben sich schon im 19. Jahrhundert Wissenschaftler wie E.H. Du Bois-Reymond (1818 - 1896) befasst und festgestellt: „Wir wissen Vieles nicht und werden es auch niemals wissen.“ Damit meinte der technische Mediziner und Begründer der experimentellen Elektrophysiologie: Materie und Kraft, den Ursprung der Bewegung, die bewusste Empfindung in den unbewussten Nerven sowie den freien, zum Guten verpflichteten Willen.

 Benjamin Libet
 (1916-2007)

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