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Braunschlag - Am Kahlschlag der Natur /3

Von Emmo Diem

M. Dorner meint unter Berufung auf Heinrich Mis: „Braunschlag war von Anfang an nur auf 8 Folgen mit einer abgeschlossenen Handlung angelegt“. Im neuen Projekt „bleibt dieser Cast (engl. = Wurf, auch Auswurf) sicher erhalten“.

Jetzt beginnen aber viele Österreicher plötzlich zu denken und fügen dem an: „Davor
möge uns der ORF bewahren“.

Wieder andere dokumentieren das wie folgt: Wenn das Ganze nur als Löwinger-Produkt
(die Löwinger mögen mir eine solche Gleichstellung verzeihen) und als Aushängeschild
für eine Dorfgruppe gedacht war, so ist dem nichts hinzuzufügen. Bedenklich wird die
Angelegenheit allerdings in dem Augenblick, wo man hier eine neue Spielstätte im Wald-
viertel eröffnen möchte.

Unterdessen hat manche Zeitung erklärlicherweise einen Rückzug angetreten: „Strecken-
weise langweilig, mittelmäßige Dialoge. Der Witz der Sache ist nur schwer erkennbar“.

„Grundidee ok, aber schlechte Umsetzung. Wenig Spannung, halblustiger Humor.“ (Leserzuschriften in den OÖ. Nachrichten) und weiter in anderen Blättern:

„Vorhersehbare Attitüden. Ausgewerkelte Rollenklischees machten den Braunschlag zu einem Schlag ins Wasser“.

Besonders aufreizend war folgender Beitrag: „Eigentlich finde ich diese Serie von allen Seiten betrachtet schlicht dumm: Geschichte, wie Dialoge mies. Das Wort „Schaß“ wird penetrant zig-Male verwendet.“

Vielleicht noch ein kleiner Beitrag im Rahmen des Utilitarismus (lat. utilitas = Nutzen, Vorteil). Das ist eine Form der zweckentsprechenden Ethik.

Die bringt dem ORF das größtmögliche Maß an Glück, aber keinen bildungstechnischen Nebeneffekt.

Um nicht nur Missbehagen zu verbreiten, möchte ich abschließend an das Alt-Wiener Volkstheater erinnern
und einige Bemerkungen zur historischen Entwicklung dieser Gattung beitragen. Es muss ja nicht immer der
Mundl Sackbauer mit seiner kuriosen Sprache sein.

Hervorgegangen ist dieser „TONUS PEREGRINUS“ aus dem alten Barocktheater und den englischen
Komödianten, die Narrenfiguren ans Festland brachten. Zusätzlich spielte u. a. Josef Anton Stranitzky (1676 -
1726) eine beachtliche Rolle. 1711 fing der Erfinder der Hanswurstiade seine Truppe am Kärntnertortheater ein.

Dann kam Hafner (1735 - 1764).

Seine Komödien waren so angelegt, dass der Witz sich folgerichtig entwickeln konnte.

Im 18. Jahrhundert entpuppte sich das Singspiel (siehe: Schikaneder: „Die Zauberflöte“, zu der Mozart die Musik schrieb).

 Generaldirektor Wrabetz
 F.Raimund
 (Der Aschenmann)

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