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Miscellanea


A PROPOS - JOHANNES CALVIN - Irrungen und Wirrungen eines franz.-schweizer. Reformators /3
Von Emmo Diem
 

Anders als das zahlenmäßig kleine Judentum,erfreute sich der Islam einer großen Vereinigung verschiedenster Völker. Schon der Name Islam (arab. = Unterwerfung) beinhaltet eine totale Hingabe an die Offenbarung Allahs (arab. = Gott, abgeleitet vom hebr. Eloah). Theologisch hat sich diese Religion während der langen Periode der Kalifen kaum weiterentwickelt. Daran krankt auch der zeitgenössische Islam, besonders in Richtung der Forschung.

Somit glaube ich, ist das Umfeld genügend aufgearbeitet worden, um den franz.schweiz. Reformator vorurteilslos einführen zu können. 2009 war sein 500. Geburtstag.

Johannes Calvin war der zweite von vier Söhnen. Laut Internet entstammt der Vater einer Schifferfamilie und hat es bis zum Generalprokurator des Domkapitels von Noyon, einer Stadt in Nordfrankreich, gebracht. Die Mutter war Flämin und kam aus einer gutkatholischen Familie. Man hielt den Glauben hoch, und durch eine Bindung an die adelige Familie der Hangest-Montmort lernte Johannes gute Umgangsformen. Durch Vermittlung des Domkapitels kam er an die Sorbonne. Sein Vater forderte ihn auf, sich nicht ausschließlich der Theologie anzupassen, sondern Jus zu studieren, was wohl darauf zurückzuführen war, dass sich Gerard Calvin mit dem Dienstgeber überworfen hatte. Das führte für die Familie zum kleinen Kirchenbann und dazu, dass sich Johannes neben dem Jusstudium auch für Luther zu interessieren begann.

1532 veröffentlichte er einen Kommentar zu Seneca’s „De clementia“ (über die Milde), was ihm die Anerkennung von Erasmus von Rotterdam eintrug, einem Faktum, das für das Leben sehr brauchbar gewesen wäre. Ein Jahr später musste er als Verfechter der Reformation Paris verlassen. Er ließ sich 1535 in Basel nieder, wo sein theologisches Hauptwerk, die „Institutio Christianae Religionis“ entstand. In dieser fundamentalen Schrift wird nicht nur der freie Wille zur Diskussion gestellt, sondern auch eine Vorherbestimmung in vielen Umschreibungen besprochen.

Anhand dieses Instrumentariums möge der Mensch erkennen, ob er für das Heil ausersehen sei. Praedestination nennt man diesen Status. Dieses Ansinnen hat den Sozialwissenschaftler M. Weber sehr beeindruckt. (Siehe: „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“). Ohne Zweifel muss einigen Industriellen dieser Modus besonders gefallen haben. Hat er doch das Arbeitsethos gehoben. Aber letztlich haben empirische Ergebnisse (=Erkenntnisse, die sich auf Tests und Erfahrungen stützen) gezeigt, dass z.B. der Wohlstand in Amsterdam wesentlich höher zu werten war, obwohl diese Stadt ein rein katholisches Fluidum aufzuweisen hatte.

1536 ist Calvin wieder in Genf, wird jedoch wegen übergroßer Sittenstrenge 1538 dort ausgewiesen.

1541 verfasst es eine Kirchenordnung. Prediger, Lehrer, Älteste und Diakone haben hier das Sagen. Ein Konsistorium hatte die Aufgabe das sündige Volk zu ermahnen und notfalls über eine Art Justizministerium zu strafen. Dabei kommt es auch zur Verfolgung und Ausweisung Andersgläubiger.

Erhaltene Ratsprotokolle weisen darauf hin, dass Calvin sehr wohl in Ratsgremien gehört wurde und sich bei solchen Sitzungen kaum für Milde entschieden hat.

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