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A PROPOS

Ein Bodhisattva des Mitgefühls - DER DALAI LAMA /2

Von Emmo Diem

Nun weiß jeder Tramper, dass es in Alu-Hüllen nie gemütlich und warm werden kann. Das
merkten wir erst später, als es in der Höhe von ca. 4.000 m ans Biwakieren ging.

Kurz, wir sind in einem der Hochtäler des Himalaya, das Einheimische mit dem Begriff
Schneewohnung übersetzen und bei uns nicht als sonderlich warm empfunden wird.

Im indisch besetzten Teil Kaschmirs gäbe es nämlich - so sagt man- noch viel vom alten
Tibet zu sehen.

Und wenn Sie mich jetzt fragen: Wer, oder was treibt einen Europäer - per indischem Jeep und mitgeführter, lebender Verpflegung in diese Gegend? Dann kann ich nur antworten: Wahrscheinlich der Individualismus oder die Suche nach einer neuen Religion.

Mit diesen Empfindungen machen wir zunächst in Srinagar Bekanntschaft, wo unsere Nasen vom Paradiesesduft einer brennenden Kirche geschwängert werden. Das erfüllt möglicherweise den einen oder anderen Gotteskrieger mit Wohlwollen, ist aber unterdessen nicht mehr außergewöhnlich. An diesem Schnittpunkt treibt der Islam seltene Blüten und trifft auf den schwächeren Hinduismus und einige Christen.

Das indische Militär ist dort bereits schwach und kann aus diesem Grund nicht zufriedenstellend durchgreifen.Aber unsere kleinen Fahrzeuge werden trotzdem laufend kontrolliert.

Auch die Vereisung der Automotoren ist unangenehm und die armen Hühner - im Verpflegungswagen - schreien unentwegt. Wahrscheinlich haben die längst gemerkt, dass sie für Buddha und ein paar Unbedeutende das Leben lassen müssen.

Damit komme ich zum großen Denker dieser Gegend und zu seiner Lehre, die sich in verschiedene Richtungen entwickelt hat.

A) In das Hinayana (sanskrit = kleines Fahrzeug) mit der Verbreitung in Burma, Sri Lanka und Südostasien. Diese Philosophie blieb zunächst auf Mönchsklöster beschränkt und bevorzugte Auserwählte. Als Lehre geht diese Religion auf mindestens 200 Jahre vor der Zeitenwende, zurück.

B) In das Mahayana (sanskrit = großes Fahrzeug) mit einer Blüte in Nepal, der Mongolei, China, Korea, Japan und teilweise in Vietnam. Dieses Gedankengebäude war später bestrebt möglichst viele Gläubige zu retten. Dazu dienen Erleuchtete (= Bodhisattvas), die entweder schon auf Erden ihrem Tun nachzugehen oder dorthin erst zu kommen hatten. Solche Heroen verzichten als Hilfsgeister (zu Gunsten der Unreinen)noch auf die ihnen zustehende Erlösung. Als Geburtsstunde dieser Befreiung wird eine Zahl um 200 nach Christus angenommen.

C) Das Vajrayana (Diamantfahrzeug, mit dem Zentrum in Tibet) entspricht dem esoterischen Buddhismus.

 im Gebiet des Himalaya

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