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Differenzen - Zwischen Kultur und Zivilisation /2
Von Emmo Diem

Solche Veranstaltungen werden entsprechend propagandistisch erarbeitet und anschließend
gut verkauft.

F r ü h k u l t u r e n , aus denen sich später   H o c h k u l t u r e n    entwickeln, werden über
den Gestaltungswandel und die entsprechenden künstlerischen Vorgaben zu musikalischen
und ästhetischen Ereignissen.

Dem zum Trotz können aber auch Autoritäten eines Staates oder Landes, sich über
das Selbstbestimmungsrecht eines Volkes hinwegsetzen.

Etymologisch ist der Begriff der Kultur vom lateinischen Substantivum AGRIKULTURA abzuleiten, die im COLERE auf die Pflege und Bearbeitung des Bodens hinweist.

Nach Schischkoff entspricht diese Ansicht der Gesamtheit der Lebensbekundung und den Leistungen von neuartigen Prozessen, deren Einzelprodukte menschliche Schöpfungen sind. Die können weder von Regierungen noch Göttern verursacht werden.

Seit dem 18. Jahrhundert befasst sich die Kulturgeschichte mit neuen Errungenschaften wie der Zivilisation, die in einem Gegensatz zum vielfältigen alten Kulturbegriff steht.

Kundige Menschen meinen damit jenen Standard, der durch den Fortschritt von Wissenschaft und Technik zur Verfeinerung des Lebens beiträgt. Aus diesem Umfeld zieht Matthew Arnold gegen den Materialismus und die Enge des Viktorianismus (Zeitalter der goldenen Jahre des engl. Imperiums der Königin Viktoria) los. Toybee und Oswald Spengler liebäugeln anschließend mit der Kulturmorphologie, dem Wachsen geistiger Erkenntnisse.

Auch Kant (1724 - 1804) suchte in der „Kritik der Urteilskraft“ (1790) nach Grundsätzen des Schönen und Erhabenen, die nach Parteiung streben, und nicht nach Zweckmäßigkeit.
Später kommen kleinen Gesellschaften der Bevölkerung neue Direktiven zu. Dabei soll nicht übersehen werden, dass „Kunstwerke auch in barbarischen Gesellschaften entstehen können“ (K. Clarc).

Während die alte Kulturhistorik sich mit dem Erforschen des Lebens in langen
Zeiträumen und zusätzlich mit dem geistigen Bemühen von Philosophie und Religion
auseinandersetzt, bildet die Zivilisation nur mehr ein Kulturdach. Dazu kommt, dass
im Sprachgebrauch des Französischen und Englischen, Zivilisation und Kultur-
geschichte in einen gemeinsamen Topf geworfen werden.

Nur der Deutsche konnte sich - selbst nach 1945 - zu einer solchen Gleichstellung
nicht durchringen. Denn Zivilisation und Technik können auch zum Gegensatz der
geschichtlich gewachsenen Kreativität werden.

 Der Moment des Überlegens

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