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Miscellanea


A PROPOS

ERFÜHLTES UND ERDACHTES /3
AUS DER WELT DES UNVERFÜGBAREN

Versuch eines Überblicks
Von Emmo Diem

Unter den Kaisern Konstantin (306 – 337) und Theodosius (379 – 395), dem letzten Herrscher über das Gesamtreich, kam es dann um 380 zum Sieg des Christentums in Form einer Staatsreligion. Maßgebend war hier die Politik. Man wollte ein Reich und nur einen Regenten. Auch die Geschichte von der Taufe Konstantins am Sterbebett, dürfte der gleichen Vorstellung entsprechen.

Somit verbleibt die Welt eines weiteren „Wenigverfügbaren“ zu behandeln, dem Sol invictus als
Mithras. Da es sich bei diesem Herrn um die Religion eines Geheimbundes handelt, tappt der
Forscher in der Dunkelheit von Kulthöhlen. Eigentlich wäre das nicht notwendig, denn es gibt in
Deutschland (Trier, Osterburken, Saalburg, Dieburg und Heddernheim) Stationen, wo man ein
wenig „nachgraben“ könnte. Aber an einem solchen Unternehmen sind weder die Protestanten
noch die Katholiken interessiert. Beide Glaubensgemeinschaften sind mit eigenen Problemen
beschäftigt und nicht gewillt, sich einen neuen Stein um den Hals hängen zu lassen. Diesen
Stein will ich mir gerne aus der Nähe betrachten. Dazu einige Aufmunterungen von Fach-
gelehrten, die sich bei der Aufbündelung des Mithras besondere Verdienste erworben haben:
Manfred Clauss (Mithras, Kult und Mysterien) und Walter Burkert.

A) Mithras wurde von einer Vatergottheit ausgesandt, um die Welt zu retten.

B) Mithras hatte einen Strahlenkranz (Heiligenschein) um den Kopf.

C) Mithras hatte 12 Anhänger (Apostel). Es gab auch eine Art Gottesdienst.

D) Die Kirchenväter Tertullian (ca. 160 – 220) und Hieronymus (345 – 420) sehen im Kult dieses Wesens eine Nachahmung des Christentums. Aber das ist mehr als fraglich, denn der Mithraskult ist in den Wurzeln wesentlich älter als das Christentum.

E) Der eben behandelte Aufwand entspricht auch einem Stierkult. Der wird von göttlicher Schöpferkraft geprägt, und erfreut sich in Ägypten und Vorderasien großer Beliebtheit. Dieser Urstier spielt nicht nur bei Moses eine Rolle. Auch die griech. Götterlehre kennt ihn. Zeus hat sich in einen Stier verwandelt und bringt die phönikische Abendgöttin Europa nach Kreta. Ein Besprengen mit Stierblut entsprach nicht nur der später eingeführten Taufe, sondern auch einem Initiationsritus (Aufnahmeform) im Rahmen der Mithräen. Dazu weitere Merkwürdigkeiten:

F) Der höchste Priester des Mithraskultes wurde PAPA genannt. Er hatte eine phrygische Mütze auf (Mitra), einen Ring, rotes Gewand und einen Hirtenstab zur Verfügung.

G) Im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. stand der Mithraskult dem Christentum gleichrangig gegenüber. Versuche, beide Religionssysteme zu verbinden, schlugen fehl. Julian Apostata lässt 377 das letzte Mithrasheiligtum schließen.

H) Die Geburt Mithras wird am 25. Dezember gefeiert. Dieser Termin erinnert an das Weihnachtsfest des Christentums (Ex oriente lux).

 Mithras,persischer Sonnengott

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