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Miscellanea


A PROPOS

G O T T UND SEINE R A U M P F L E G E R /3

Versuch einer sachlichen Darstellung
Von Emmo Diem

Trotzdem sind die Vorstellungen von einem höchsten Wesen in den verschiedensten Religionen
divergent (auseinandergehend) verlaufen. Während der Brahmaismus (Priesterreligion des sakralen
Wissens) zur Stufenleiter des Hinduismus (indische Vielgötterreligion) führte, hat der Buddhismus
(eine asiatische Reformreligion philosophischer Prägung) kein göttliches Wesen zu bieten, sondern
eine kosmische Ordnung.

Durchaus überraschend tritt immer wieder der Monotheismus (Eingottglaube) in historischer und
theologischer Abwandlung auf. Dabei denke ich an Ägypten (siehe Echnaton und sein Zwischenspiel)
und an die Wiener Schule des Pater Wilhelm Schmidt (1868 – 1954). Der versuchte zu beweisen,
dass es schon bei primitiven Völkern den Ur-Monotheismus gegeben hätte. Weder der ägyptische
König noch der Sprachwissenschaftler und Missionar konnten sich durchsetzen.

Gerne hätten Europäer das Judentum (eine angebliche Vorstufe des christlichen Seins), den Islam
und die Religion des Paulus unter dem großen Bogen des Eingottglaubens vereinigt gesehen. Aber
mit dieser Grundhaltung waren manche Muslime (= Angehörige die sich Gott hingeben) nicht ein-
verstanden. Die sahen in der Trinität (Vater – Sohn – Hl. Geist) eine Anbindung an die Vielgötterei.

Kommt der Wissenschaftler auf die Basis des Transzendenten zurück, gibt es rasch Berührungspunkte. Die sind dem Fundamentalismus (Bestrebung gegen das Eindringen einer kritischen Glaubenslehre) angenehm. Man verweist dann auf Grabbeigaben, die einer Pilgerschaft zum höchsten Wesen entsprechen, man führt den Ahnenkult an und macht die belebte Natur zu einer Reserve-Gottheit. Man verweist auf die zweifellos vorhandene Ordnung des Universums und spricht vom Glück in einer besseren Welt.

Interessant ist auch ein Hinweis von Max Scheler (1874 – 1928), einem Juden, der zum katholischen Glauben konvertierte. Der meinte: „Wenn es einen Gott gibt, dann ist die absolute Autonomie (Selbstgesetzgebung) der praktischen Vernunft widersinnig.“

Am Ende dieser Exkursionen taucht immer wieder die Frage auf: Woher hat das höchste Wesen seine Macht, sein Wissen und die verpflichtende Ausstrahlung? Nun ist es richtig, dass dem Sein eine besondere Ordnung zugrunde liegt. Aber daraus ein höchstes Wissen abzuleiten, ist mehr als fraglich. Das trifft auch dann zu, wenn die Pfleger des lieben Gottes immer wieder versuchen damit die Fundamente ihrer Wirklichkeit zu dokumentieren.

Bleiben wir sachlich! Wissenschaft und Theologie spielen sich auf zwei entgegengesetzten Ebenen ab.

 Dreieinigkeit des
 Christengottes

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