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MISCELLANEA

HEILIGE SCHRIFTEN FREI UND UNBEFANGEN BETRACHTET /6
Von Emmo Diem

"Gewiss brauche ich nicht eigens zu sagen, dass dieses Werk in keiner Weise ein lehramtlicher Akt ist, sondern einzig Ausdruck meines persönlichen Suchens nach dem Angesicht des Herrn darstellt."

Also sprach der Führer der Christenheit und zog sich mild lächelnd aus der Affäre. Apropos, dazu gibt es noch eine nicht wortwörtlich offerierte Randbemerkung: "Die Sedia gestatoria überlasse ich gerne meinem Nachfolger."

Nun zum Zusatz von der Unfähigkeit des Alters, die Benedikt dem XVI. sowieso niemand glaubt, denn der emeritierte Papst ist nach wie vor recht munter. Aus diesem Grunde erlaube ich mir, dem hohen Herrn noch weitere gute Jahre zu wünschen, selbst wenn mir dazu noch viel Anderslautendes einfallen würde.

C) APPLIKATION FÜR DEN ISLAM (aber nicht nur für diesen)

Zu selbiger Religion möchte ich mich kurz fassen, auch wenn in der Aufarbeitung dieser Glaubenskunde derzeit eine gewisse Notsituation herrscht.

1.) Verwerflich finde ich den Kampf zwischen Sunniten und der Schia Alis um die Nachfolgeschaft, selbst wenn diese Fehde schon über Jahrhunderte andauert. Die schafft nur ein schmerzliches Ringen unter ehrlichen Muslimen im Sinne einer Entfremdung.
2.) Das ermöglicht zusätzlich immer wieder den Ruf nach neuen Regenten islamischer Vorstellung.
3.) Man hält ähnlich wie im Christentum an historischen Forderungen fest, die möglicherweise vor Jahrhunderten dem Zeitgeist entsprochen haben, jetzt aber einer dienenden Aufklärung bedürften.

 QUOD NON FECERUNT BARBARI, FECERUNT B A R B A R I N I
 (Carlo Castelli, 1565 - 1639)
 Was alte Völker nicht zu Wege gebracht haben, ist jetzt frei für neue Barbarini.