naturv
Geschichte
zur Person
Kontakt
Bilder
A PROPOS
Start
Miscellanea


A PROPOS

Eine Ehrenpforte für Uta Ranke-Heinemann /2
Von Emmo Diem

Uta, verehelichte Ranke erinnert sich: „Für mich wäre es leichter gewesen, wenn mein Vater (1899 - 1976) der ungläubige Skeptiker geblieben wäre, der er vor meiner Geburt war. Das gilt auch für die nähere Verwandtschaft, von der er die Vornamen Gustav und Walter erhalten hatte.

Aber leider wurde mein Erziehungsberechtigter kurz nach meiner Geburt gläubig und verabschiedete sich vom Atheismus. Für diesen Anstoß hat der Pastor Friedrich Graeber gutzustehen.“

Unter diesem Auspizium versteht seine Tochter nicht primär die zunächst noch wankende Gläubigkeit, sondern eher die Verstandesfeindlichkeit des Großteils der christlichen Kirchen.

Wie unterdessen längst bekannt wurde, waren schon Vorläufer des deutschen Politikers G.W. Heinemann 1848 an der März-Revolution beteiligt.

Später spielte der Vater auch in der DEK (Deutsche Evangelische Kirche) eine beachtenswerte Rolle und leistete Widerstand gegen die Verquickung der christlichen Lehre mit dem nationalsozialistischen Gedankengut. Diese deutsch-evangelische Kirche (DEK) wurde 1945 durch den Rat der Evangelischen Kirchen Deutschlands (EKD) abgelöst, deren besonderer Verdienst es war, mit den katholischen Bischofskonferenzen eine Einheitsübersetzung für das Alte und das Neue Testament herausgebracht zu haben.

Im Folgenden wäre es ungerecht, wenn man die Verdienste des 3. Bundespräsidenten
der deutschen Republik nicht extra herausstreichen würde. Von 1946 - 1949 war Heinemann
Oberbürgermeister von Essen. 1949 - 1950 Bundesminister für Inneres. 1952 verließ der
Kämpfer die CDU und gründete die Gesamtdeutsche Volkspartei (GVP).

1957 trat er der SPD bei und wurde Bundesminister für Justiz. 1969 - 1974 war er Bundes-
präsident. Schon vordem sprach er sich gegen die Wiederaufrüstung Deutschlands aus,
wobei er diesen Impetus und die Westorientierung als Hindernis für die deutsche Wieder-
vereinigung sah.

Friedens- und Konfliktforschung galten ihm als absolute Voraussetzung für eine gedeihliche
Entwicklung der Republik. - In vielen Auslandsreisen war er um die Wiederherstellung des
Ansehens und um die Gerechtigkeit gegenüber anderen Staaten bemüht.


 Gustav Heinemann
 (1899-1976)

Weiter >>>