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Miscellanea


A PROPOS

KONZILE der RÖMSICHEN KIRCHE /3

Von Emmo Diem

Von nun an ringen Papst und Konzil um die Oberhoheit.

6) Das Konzil von Trient (1545 - 1563): Im Mittelpunkt der Erklärungen stand die Reaktion auf Lehren der Reformation (Luther). Man behandelte vorwiegend Themen der Heiligen Schrift und der Tradition. Die Vulgata (=die Verbreitete) wird 1546 zum allgemeinen Bibeltext. Die Lehre von den Sakramenten: (= Gnadenmittel) Taufe, Abendmahl, Firmung, Buße, letzte Ölung, Ehe, Priesterweihe wurden grundgelegt. In Kombination mit dem freien Willen wird das Glaubensbekenntnis und die Lehre von der Erbsünde für bindend erklärt. Der große Papst der konziliarischen Tätigkeit war Pius IV. Bekannt als Kunstmäzen, gelang ihm die Durchführung bzw. Bestätigung aller Beschlüsse des langandauernden Konzils, wobei ihm sein Neffe Carlo Borromeo, als Staatssekretär, unterstützte.

7) Das erste Vatikanische Konzil (1869/70). Von der katholischen Kirche wird diese Versammlung
als 20. Ökumenisches Konzil angesehen. Die Einberufung und Vorbereitungen dazu erfolgten bereits
1868. Geplant war in erster Linie ein Aufbäumen gegen den Rationalismus,samt einer Anpassung an
die kirchliche Gesetzgebung. Kirchlich gesprochen, meinte man damit: Eine Zerstörung des
Liberalismus. Die eigentlichen Sitzungen begannen am 8. Dezember 1869. Erschienen waren 276
Italiener, 41 Spanier, 83 Asiaten, 14 Afrikaner, 13 Australier, 84 Franzosen, 40 Österreich-Ungarn
und 19 Deutsche: Alles höchste Würdenträger. Trotzdem lag von Anfang an über dieser Gemein-
schaft eine gewisse Unruhe. Das ergab sich aus dem Faktum, dass die Verkündigung des Dogmas
von der Unbefleckten Empfängnis Mariens (1854) ohne Mitwirkung des Konzils stattgefunden hatte.

Dazu kam, dass der am längsten regierende Papst (Pius IX.) den Untertanen des Kirchenstaates verbot, an Wahlen aktiv oder passiv teilzunehmen. Das widersprach dem Aufkommen der nationalen, italienischen Bewegung des Jahrhunderts, die sich auch im Kardinalskollegium bemerkbar machte, als der Papst daranging am 13. Juli 1870 die Unfehlbarkeit (ex cathedra) durchzudrücken. Um ein neues Schisma auszuschließen, verließen viele Angehörige die Versammlung. Schlussendlich konnte das Dogma mit 533 gegen 2 Stimmen angenommen werden.

Bekannt ist die Geschichte von einem Patriarchen des Morgenlandes, der sich als Gegner des Konzilbeschlusses weigerte, dem Papst die Füße zu küssen. Darauf setzte der Papst den Fuß auf den Kopf des Würdenträgers.

Das und vieles andere trug dazu bei, dass sich ein Teil der Kirche von Rom trennte, und sich ab 1871 zu Alt-Katholiken erklärte.

Durch die Ausrufung der Römischen Republik (1798) und durch die Gründung des Königsreiches Italien (1808/09) hörte der Kirchenstaat auf,zu bestehen. Seit dieser Zeit bezeichneten sich manche Päpste als Gefangene des Vatikan.

Durch den Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges am 22.10.1870 und die Besetzung Roms durch die italienische Regierung, wurde dieses Konzil auf unbestimmte Zeit vertagt und erst am 11. Oktober 1962 als 2. Vatikanisches Konzil wieder aufgenommen.

8) Das zweite Vatikanische Konzil (1962 – 1965). Die Einberufung erfolgte durch Papst Johannes XXIII. Dieses Konzil trägt die Ordnungszahl 21. In der Eröffnungsansprache betonte der Heilige Vater: „Gaudet Mater Ecclesia (Es freut sich die Mutter Kirche)“. Weil dieser Papst ein bescheidener und gütiger Mensch war, nahm er den Namen und die Ordnungszahl eines

 1.Vatikanisches Konzil

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