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Miscellanea


Miscellanea - Alfred Kubin, der Magier von Zwickledt /3

Versuch dem Leben und Schaffen eines Kunstbefliessenen gerecht zu werden.
von Emmo Diem
 
Blicken wir auch auf den neuen Bewegungsablauf in der Kunst. Da wurden der akademische Stil samt den Formregulativen einfach zur Seite geschoben. Wohl sprechen die Franzosen von einer Decandence und meinen damit eine Entartung infolge von Überfeinerung. Aber sie tun das mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Denn sie fühlen
sich mit Wassily Kandinsky und einer Reihe von internationalen Größen (zu ihnen zählt auch Kubin)
in einer losen Künstlervereinigung wohl. Dabei stört es sie wenig, dass die Presse ihr Treiben so
kommentiert: „Entweder die Mitglieder des ‚Blauen Reiter’ und ihre Gäste sind total verrückt oder
wir haben es mit unverschämten Schwindlern zu tun.“ Dabei gingen diese Verrückten (u.a. Kandinsky,
Klee, Feininger) nach dem ersten Weltkrieg ans ‚Bauhaus’, wo sie eine Verbindung von Architektur
und Kunstgewerbe eingingen und trugen wesentlich zur Gestaltung des deutschen Expressionismus
bei. Aber auch der Surrealismus, eine Kunstrichtung die von Andre Breton um 1921 ausgelöst wurde,
führte zu Rausch- und Traumerlebnissen.

Um allen diesen Strömungen gerecht zu werden und sich zusätzlich noch selbst behaupten zu können,
gehört jene Portion von Egozentrik, die manch einer dem Schriftsteller, Graphiker und Philosophen
heute vorwirft.

 Zum Abschluss noch eine Zeichnung des Meisters von Zwickledt.
 Wassily Kandinsky
 Künstlervereinigung
 Blauer Reiter


 Alfred Kubin
 Hungersnot 1901/1902




















Ich halte mich hier an den Linzer Kunsthistoriker K.A. Schröder der u.a. Direktor der Albertina zu Wien war. Der beschreibt die Szene ungefähr so: Auf unendlich weitem, ödem Feld, das von toten Bergen begrenzt ist, jagt ein Pferd einher, dessen Hinterteil schon zum Skelett geworden ist. Der Reiter drückt mit plumpen Bein dem Ross in die Flanken. Vom Reiter sieht man einen Teil des Kopfes, der an einer Latte vorgeschoben wird. Das Ganze nennt sich Hungersnot: eine frühe Zeichnung Kubins aus dem Jahre 1901/1902.
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Weitere Arbeiten von Emmo Diem findet man in der Startseite von www.ml-vrb.at (Martin Luksan) und unter www.emmodiem.at in den Spalten A PROPOS und MISCELLANEA.
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Zu Dank ist der Schreiber dieser kleinen Arbeit u.a. auch Freya Hamidi verpflichtet, die als Lektorin stets um Anregungen bemüht ist.