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Miscellanea


A PROPOS

PILGER, ABENTEURER, GOTTESKRIEGER /2
Von Emmo Diem

„Gott will es“ ließ Papst Urban II. im November 1095 verkünden.

Es war das jener Papst, der mit aller Kraft darum bemüht war, das durch den Kaiser entstandene
Trennungsmanöver wegen der Einsetzung von Bischöfen, für seine Zwecke zu rechtfertigen.

Zur Darstellung allgemeiner Interessen kam die Bitte des Byzantiners Alexios I. (1048 - 1118)
dem Papst nicht ganz ungelegen. Wollten doch Kaiser und Kirche gleichzeitig den Seldschuken
den Garaus machen.

Die Seldschuken, ein türkischer Stamm, waren nach dem Übertritt von Seldschuk ( ihrem bedeutenden Ahnen), zum Islam übergewechselt und an der Würde des Emirates sowie der Oberherrschaft des Kalifen interessiert, auch wenn es zu einer für beide Teile bindenden Einigung erst 1122 im Wormser-Konkordat kam. Trotzdem darf man festhalten, dass dieser Papst den „Gottesfrieden“ schon im Konzil von Clermont forderte und damit den ersten Kreuzzug einläuten ließ. Als besonderes Geschenk des überlegenden Willens erließ er für die Beteiligung an diesem besonderen Unternehmen, den Teilnehmern und Rettern der heiligen Stätten zu Jerusalem, alle Sündenstrafen.

Dazu noch einige Bemerkungen zum Begriff des heiligen Wollens. - Damals sprach noch keiner von einem Kreuzzug, sondern eher von einer Pilgerfahrt, ähnlich dem „verpflichtenden“ Auftrag der Muslime, zu einer Reise nach Mekka.

Den militanten Touch erhielt diese Anweisung erst über die bereits erwähnte Aufforderung seiner Heiligkeit: „Deus Lo Vult“ (spätlateinisch = Gott will es). Genau genommen war das eine kirchliche Verführung von politischer Brisanz.

Kreuzzüge waren seitens des christlichen Abendlandes strategisch, religiös und
wirtschaftlich motivierte Kriege zwischen 1095 und dem 13. Jahrhundert.

1291 fällt Akkon, die letzte große Festung der Kreuzritter. Als Resultat dieses
Machtgehabens verblieben letztlich ca. 20 Millionen Tote auf den Schlachtfeldern.

Das bestätigt Erwin Melchart, der für die große Ausstellung des Jahres 2007 in der
Schallaburg, verantwortlich zeichnete.

Damit komme ich zum 2. Teil meines Artikels und auf jene Wanderprediger zu sprechen,
wie das Guibert von Nogent (ca. 1055 - 1125) beschreibt. Zu seiner Zeit war selbiger Benediktinermönch so gut wie unbekannt. Erst wesentlich später taucht er im Rahmen der mittelalterlichen Forschung in den „Dei gesta per Francos“ wieder auf, einem zeitorientiertem Compendium. Hierin müssen ihm einige Teilnehmer dieses Unternehmens bekannt gewesen sein.

Wichtig waren solche Informationen nicht nur für den ersten Kreuzzug. Diese Aufzeichnungen geben zusätzlich Nachricht über kulturelle und historische Eigenheiten in dem bezeichneten Säkulum.

Das erinnert auch an den alten Kirchenvater Augustinus von Hippo, und den Sohn von Kaiser Konstantin (Constantinus II.), die als eine der Wenigen bereit waren, die aufstrebende Kirche in eine Reichskirche zu verwandeln.

 Papst Urban II.
 (1088-1099)
 Festung der Kreuzritter

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