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Miscellanea


A PROPOS

POLYTHEISMUS-MONOLATRIE-MONOTHEISMUS /2
von Emmo Diem

Beginnen wir mit den Göttern, die von Anbeginn als Naturkräfte im Reigen des Polytheismus (griech. POLYS = viel und THEOI = Götter) den Erdenbürgern zu schaffen machten. Dann dauerte es einige Jahrhunderte bis sich der Sterbliche mit der Monolatrie (griech. MONOS = Einzigkeit und LATREIA = kultische Verehrung) zu beschäftigen begann. Später bauten die Führer des israelitischen Volkes nicht nur für Jahwe eine Gedächtnislade, sondern taten Ähnliches auch für Kemosch, den Götzen der Moabiter und für Milkom, den Baal der Ammoniter, einem semitischen Volk am Jordan.

Damit wird der Polytheismus im Rahmen des Judaismus dokumentiert.

Während der westliche Mensch mehr der Erde verhaftet ist und lange Zeit
vorwiegend Naturkräften huldigte, strebt der Denker des Ostens nach
Unerreichbarem und nach Seinszuständen, die außerhalb des Ich liegen.
Diese Grundhaltung treffen wir zunächst im Rahmen der Veda, in Mythen
des Hinduismus und letztlich auch in der breitgefächerten Philosophie des
Buddhismus, die im 12. Jahrhundert u.a. in Kambodscha zur Staatsreligion
wurde.

In dieses Werden und Wachsen des Südostens wurde Suryavarman II.
(1113 - ca. 1150) hineingeboren, der in mehreren Kriegszügen gegen die
Cham und die benachbarten Mon, Kambodscha zu einem Zentrum von
Macht und Kultur machte. Er erweiterte auch das gewaltige Siedlungsauf-
kommen rund um den Angkor Vott (Khmer: Angkor = Stadt und Vott bedeutet
Tempelbezirk). Wahrscheinlich wurde der König dann auch in dem von ihm
erweiterten Baukomplex begraben. Heute misst die Anlage von Nord nach
Süd ca. 1,3 und von Ost nach West 1,5 km. Rundum läuft eine Wasser-
straße die 170 - 190 m breit ist. An den Wänden finden sich eine Reihe
von Apsaras in Form von himmlischen Tänzerinnen. Im Zentrum der Anlage
stehen Tempel und nach Lotosblumen geformte Türme, von denen der
größte an die 65 m hoch ist.

Das alles erinnert auch ein wenig an das Erarbeiten eines Zeitbegriffs.

Den hat sich nach gut 3.000 Jahren (Beginn der Veda) Klaus Mainzer zu
Eigen gemacht, wenn er meint: „Eine Erklärung der Zeit ist prinzipiell nicht unmöglich, aber keinesfalls sicher.“ Dieser Wissenschaftler gibt auch allen jenen Philosophen recht, welche die Zeit schon vor und unabhängig vom menschlichen Dasein, als fundamentales Kontinuum (Ablauf ohne Unterbrechung zusammenhängender Zustände) betrachtet haben.


 Denker aus dem Osten

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