MISCELLANEA
DIE BEWÄLTIGUNG DES SO-SEINS /5
Von Emmo Diem
B) ZUR GESCHICHTE DER RELIGIONSPHILOSOPHIE
Aussagen über die Götter lassen sich bis in die Anfänge der Philosophie zurück-
verfolgen.
Im 18. Jahrhundert überkommt den Menschen die Vernunft, welche die Offen-
barungsansprüche zurückdrängt. – Nicht immer gewaltlos machten sich Ludwig
Feuerbach, Karl Marx, Friedrich Nietzsche und Sigmund Freud, im Rahmen neuer
Weltanschauungen bemerkbar.
Trotzdem möchte ich nochmals zu jenem Zeitpunkt zurückkehren, da der Glaube
noch stark vom Willen beeinflusst wurde.
Vorgaben der alten Philosophie:
b-1) Augustinus (354 – 430): Philosoph und Kirchenvater. Der urteilt in den Confessiones wie folgt: „Durch die Furcht vor Dir hast Du meinen Hochmut gebeugt, und meinen Nacken an Dein Joch gewöhnt.“
b-2) Thomas von Aquin (1225 – 1274) christlicher Scholastiker: „Da wir keine Erkenntnis über das Wesen Gottes haben, sind wir – um zu WISSEN ob Gott existiert – auf den Weg von Beweisen angewiesen.“ (Summa theologiae/1266 – 1273).
Thomas kommt von der Scholastik, der Gebarung der Schulwissenschaft des
christl. Mittelalters.
C) ZUR GESCHICHTE DER NEUEREN RELIGIONSPHILOSOPHIE
c-1) Immanuel Kant (1724 – 1804).
Der deutsche Philosoph prägte eine kritische Periode der Philosophie, die eher
einer Analyse (griech. = Auflösung des Ganzen in seine Glieder) entsprach. Dabei
spielte das Übel als Bestandteil des Zweckwidrigen, eine besondere Rolle.
Damit war auch die Theodizee (Rechtfertigung der Heiligkeit Gottes, angesichts
des Bösen) gefallen. Ihm und vielen anderen ging es primär darum, das Wissen
abzudrängen, um der Religion Platz zu machen. Nach dieser Vorstellung gehört
der Begriff Gott nicht in die Metaphysik, sondern muss in der Moral verwirklicht
werden.
c-2) Ludwig Wittgenstein (1889 – 1951, österr.-engl. Sprachphilosoph).
Der verwarf die allgemeingültige Aussagekraft von Sein und Denken, weil die
Sprache nicht über ausreichende Möglichkeiten einer Darstellung verfüge.