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Elisabeth von Thüringen /3


Von Emmo Diem

Ich habe nun Einiges aus dem Umfeld der Landgräfin berichtet und möchte mich anschließend auf die fürsorgliche Elisabeth konzentrieren. Dazu erlaube ich mir ein Bilddokument vorzulegen. Das entspricht keineswegs nur dem Charakter von Legenden, sondern ist historisch fundiert. Dazu kommt, dass sich Elisabeth nicht nur im römisch-katholischen Bereich, in der Ostkirche sowie bei den Protestanten großer Wertschätzung erfreut.

Hiltgart L. Keller drückt das im „Lexikon der Heiligen und Biblischen Gestalten“ so aus: „Ihre tief-
innerliche Frömmigkeit äußerte sich früh in selbstauferlegten asketischen Übungen, bedenken-
loser Wohltätigkeit und der Nächstenliebe“.

Im „Libellus de dictis quator ancillarum sanctae Elisabeth confectus“, aus dem Jahre 1235 wird
berichtet: „Elisabeth musste sich schlimme und unverhohlene Gehässigkeiten von den Verwandten,
Vasallen und Ratgebern gefallen lassen“.

Nach dem Tode Hermanns wurde sogar erwogen, sie ihrem königlichen Vater zurückzuschicken.
Das geschah, als die Witwe nach dem Verlassen ihres Wohnsitzes auf der Wartburg plötzlich mit
ihren 3 Kindern in bitterster Armut und Beschämung dastand. Bischof Eckbert von Bamberg ver-
suchte sogar seine Nichte Elisabeth mit Friedrich II. zu verheiraten. Das hätte zunächst auch
ihrem Beichtvater Konrad von Marburg gefallen.

1228 wurde außerhalb der Stadt Marburg ein Krankenhaus errichtet, das sie Franz von Assisi weihte.
Der besagte Bau wurde zur Zeit ihrer ersten Ordensniederlassung von besonderer Bedeutung. Die
Regel dazu wurde dem Gedankengut des hl. Franz angeglichen. Das entsprach auch den Vorstellungen der nun einfachen Spitalsschwester. Sie nahm ein dunkles Gewand, das ihre Armut unterstrich und wies sich als „soror in saeculo“ (Schwester der Welt) aus.

Vordem aber, vermachte sie den Rest ihres Vermögens den Armen.

Elisabeth verstarb am 17. November 1231 in Marburg an der Lahn. Die guten Beziehungen ihres
Beichtvaters Konrad von Marburg, der oft als Sprachrohr des Papstes fungierte sowie seine Auf-
zeichnungen ermöglichten der ehemaligen Königstochter eine außergewöhnlich rasche Heilig-
sprechung.

Der Deutsche Orden (einer der 3 großen Ritterorden), der sich für die Verehrung ununterbrochen
eingesetzt hatte, baute über dem Grab der Landesgräfin eine der ersten gotischen Kirchen
Deutschlands.

Nun noch einige Details, zu denen es auch ein altes lateinisches Sprichwort gibt: „Tempora
mutantur, nos et mutamur in illis.“ Die Zeiten ändern sich und wir ändern uns in ihnen.

 Elisabeth die Wohltäterin
 Elisabethkirche
 in Marburg/Lahn

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