MISCELLANEA
TOHUWABOHU, SOKRATES, KARL MARX /5
Von Emmo Diem
Nun zum Tod des Philosophen.
Als ihn der Gerichtsdiener aufforderte nach dem Todesbecher zu greifen,
sprach Kriton: „Die Sonne ist noch nicht untergegangen. – Andere haben
vorerst noch gut gegessen und getrunken.
Sokrates, willst du nicht jetzt zur Tat kommen?“
Später berührte ein Diener die Knie des Verurteilten und merkte, dass er
an diesen und höher gelegenen Teilen des Körpers, den Druck nicht mehr
verspürte.
Dann brachen die Augen des großen Redners und Kriton schloss ihm den
Mund.
Entgegen der Meinung des Volkes wurde Sokrates ungerecht zum Tode verurteilt.
Aber trotz Aufforderung seiner Schüler entzog er sich der Verurteilung nicht durch Flucht.
Aber ich will noch kurz auf die von Plato überlieferte Ver-
teidigungsrede zu sprechen kommen.- Darin taucht zusätzlich
der Gedanke auf, dass die Sorge um die Seele (EPIMELEIA
TES PSYCHES) sich für den Menschen als besonderes
Argument ergibt.- Dieses Positivum scheint mit der Erkenntnis-
fähigkeit des Philosophen zusammenzuhängen.- So sprach
der Weise: „Beste Urteilsfinder, schämt ihr euch nicht, sich nur
um die Ehre zu sorgen? - Aber an das Sein der Seele wollt ihr
nicht denken?“
Aus diesem Faktum eines persönlichen Strebens ergibt sich
derzeit auch das heißumstrittene Thema der DIGNITAS (lat. =
dignatio/Würde), die schon seit vielen Jahren zur Diskussion
steht.
1998 wurde die neue Gesellschaft vom Anwalt und Journalisten
L.A. Minelli unter dem Schutzschirm: MENSCHENWÜRDIG
LEBEN – MENSCHWÜRDIG STERBEN gegründet.
Diese Körperschaft hat bis 2014 in unseren Landen 1.905
Menschen bei einem Freitod beigestanden.
Nach weltweiten Schätzungen haben diesen Gnadenanspruch vieltausende Mitglieder in Anspruch genommen.
Sokrates trinkt aus dem Schierling- Becher
Platon, Schüler von Sokrates, spricht über die
Unsterblichkeit der Seele
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