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ARBEIT EHRT /4

Josef Werndl und sein Umfeld
Ein Abriss von Emmo Diem

1863 ist der erste Entwurf eines brauchbaren Hinterladergewehres fertig. 1867 geht der Hinterlader mit der Prägung: Werndl-Holub in Produktion.

Rückwirkend einige Bemerkungen zum unpraktischen Vorderladergewehr. Nur der vordere Teil der Flinte (Bezeichnung für das ursprüngliche Gewehr mit Feuersteinzündung) ist offen. Über ein Zündloch kann das Treibpulver entzündet und die Kugel nach außen befördert werden.

Nun zum Hinterlader.

Holub und Werndl sehen anlässlich eines Kirchenbesuches in St. Michael die Drehbewegung im
Bereich des Tabernakels, als der Pfarrer das Allerheiligste aus dem Kasten holt. Dieses Drehen
wird für beide zu einer Erleuchtung im besten Sinne des Wortes.

Beim Hinterladergewehr ist der Lauf beiderseitig offen. Das Projektil (Geschoß), samt Treibladung,
wird in die Gewehrkammer geschoben. Am Ende des Laufes befindet sich die Auslösevorrichtung.

Zu einem besonderen Ereignis im Leben der großen Werndl (Größe: 2 m 6 cm) wird die elektrische
Ausstellung des Jahres 1884. Als nämlich das Geschäft mit den Gewehren nachlässt und tausenden
von Arbeitern die Entlassung droht, sucht Josef für die Firma nach einem neuen Standbein. Da stößt
er auf die Namen Schuckert, Puluj und Krizik. Letzterer hat auch ein Patent für Bogenlampen. Aber
allen voran steht Sigmund Schuckert. Der betreibt seit 1885 eine Werkstatt für elektrische Maschinen.

Das und anderes kommt auch Steyr zugute, auch wenn hierorts vielfach die Elektrizität per Wasser-
kraft erzeugt wurde.

Josef Werndl – der wohl interessanteste Vertreter dieser Familie – stirbt unvorhergesehen im Alter
von 58 Jahren an Lungenentzündung. Die Nachwelt flicht ihm verdiente Kränze der Erinnerung. Nicht
vergessen sind seine soziale Stärke und die Hilfe, die er der Stadt und den Bewohnern zukommen ließ.
Ich denke aber auch an viele Bauten und Liegenschaften, die teilweise noch heute von Nachkommen
der Arbeiter und Angestellten genutzt und benutzt werden.

Mit dem Tod des großen Mannes war die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes und das Ringen
um ein Kulturzentrum keineswegs beendet. 1911 soll man bereits 9 Millionen Waffen verschied-
enster Größe und Gattung aufgeliefert haben. Ab 1920 werden in Steyr zusätzlich Personenkraft-
wagen erzeugt.

 Die Tabernakelidee
 Heindlmühle
 (altes E-Werk)
 Werndl-Fabrik Objekt IX

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