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Miscellanea


A PROPOS – Über politische Interessen und den Glaubensanspruch des Islam /2
von Emmo Diem
 
Ganz nüchtern betrachtet, ist der Islam die jüngste und wahrscheinlich auch die ehrlichte aller monotheistisch gefärbten Religionen, da er eine Trinität verabscheut. Einiges hat er vom Judentum, anderes von den Christen übernommen. Inwieweit das im Detail stimmt, wage ich nicht zu klären. Das überlasse ich lieber Hans Jansen, Professor für Islamisches Denken an der Universität Utrecht, der dazu meint: „Darüber ist noch nicht das letzte Wort gesprochen“. Genau so wenig wie über die legendenhafte Biographie Mohammeds in der Darstellung des Ibn Hisham (+837) und schon gar nicht über die ersten Erzählungen des Ibn Ishak, die unterdessen nur mehr in Teilstücken greifbar sind..

Im Zusammenhang mit dem Islam kommen mir auch die Hugenotten in den Sinn, die rasch abgeurteilt und vertrieben wurden, weil sie mit Hilfe Calvins, einem französisch-schweizerischen Reformator (+1564) gleich unseren Islamisten im Begriffe waren, einen Staat im Staate zu gründen.

Als 1574 Franz I. starb und Heinrich II. den Thron Frankreichs bestieg, konnte Kaiser Karl V. der Reformation nicht mehr Herr werden. Amtsträger der Kirche, sowie der Adel sahen sich in Grundrechten beschnitten und begannen Verstöße gegen detaillierte Vorschriften mit Strafen bis zur Hinrichtung zu ahnden.

Wenn auch nicht totaliter, so doch auf ähnlicher Linie liegt das Ärgernis mit dem Kopftuch. Kopftücher hat man in Europa und anderswo seit urdenklichen Zeiten getragen und kein Mensch hat daran Anstoß genommen. Aber ich möchte jetzt keine Spiegelgefechte führen und verweise deshalb auf den Koran: Sure 24, Vers 31, auf den sich die islamischen Damen züchtig berufen. Dort steht: „Sage auch den Gläubigen, dass sie ihre Augen niederschlagen und sich vor Unkeuschheit bewahren sollen“. Auch die Sure 33, Vers 60 wird gerne herangezogen: „O Prophet, sage deinen Gattinnen, Töchtern und Frauen, sie sollen etwas von ihrem Überwurf herunter ziehen“.

Nun glaube ich keineswegs, dass damit ein Kopftuch oder gar eine Burka (Ganzkörperver=
schleierung) gemeint sein kann. Im Übrigen ist die ganze Diskussion nicht zielführend, denn
es geht in Wirklichkeit nicht um ein Kleidungsstück sondern um ein vorgetäuschtes Glaubens-
symbol, das mit dem ehrwürdigen Koran recht wenig zu tun hat. Eher mit dem Modus: „Seht her,
ich bin Muslimin und gehöre nicht zu den Ungläubigen dieser Region.“ So wird das wenigstens
in Österreich und anderen EU-Staaten empfunden.

 Burka = Ganzkörperschleier

Übrigens wäre es gar nicht zu diversen Affronts (franz. = Beleidigungen) wegen eines nichtigen
Kopftuches gekommen, hätte unsere Regierung sich der Vorschrift der modernen Türkei und
Frankreichs angeschlossen und das Kopftuch als Zeichen des islamischen Rechts und des
Traditionalismus abgelehnt. Und da kommt man wieder auf die bei uns übliche Trennung von
Kirche und Staat zu sprechen, auf die der moderne Österreicher stolz ist. Auch im fernen
Amerika ist das seit über zweihundert Jahren durch eine Verfassung geregelt.

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