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Miscellanea


A PROPOS

RESÜMEE DER REFORMATION
IM RAHMEN DER LANDESAUSSTELLUNG PARZ. /2

Von Emmo Diem

 
Ich durchschreite das stolze Portal des Renaissanceschlosses, auf dem sich Kaiser Maximilian I. und Sigmund von Polheim verewigen ließen, und beginne nachzudenken. In diesem Zustand kann ich mich weder der Meinung der gelehrten Herrn: Küng und Kuschel anschließen, noch dem Vers 3,9f des Galaterbriefes, der besagt, dass alle die glauben automatisch zu Abrahams Söhnen werden. Das würde nämlich heißen, dass sich der Glaube von Juden und Christen mit der Abrahamitischen Ökumene decken. Aber gestatten Sie mir noch ein wenig bei den heiligen Büchern zu verweilen.

Jesus war Jude und lebte zu einer Zeit, da sich Sadduzäer, Essener, Pharisäer und Zeloten gegen die Römer erhoben. Da wurde Paulus, durch eine Erscheinung, zu Saulus. Saulus entspricht dem Lateinischen salus, und verweist auf eine römische Göttin des Heiles. Paulus dürfte sich an einer alten Mysterienreligion orientiert haben, bekehrte die „sektiererischen Juden“ des Petrus, nahm sich der Heidenvölker an, und wurde zum Vorreiter der christlichen Weltreligion, indem er neue Gläubige von der Jüdischen Nationalreligion löste. Damit öffnet sich später auch das Tor zu Luther, dem Reformator.

Der Vater dieses Denkers war ein strenger Bergmann, der seinen Sohn in ein juridisches Studium drängte.

Der begabte und aufstrebende Martin wurde mit vier Jahren an die Mansfelder Trivialschule beordert, an die er sich später nur ungern erinnert. Dieser Grundschule folgte eine lateinische Ausbildungsstätte in Eisenach.

1501 immatrikulierte Luther in Erfurt, und konnte bereits nach 3 Semestern den ersten aka-
demischen Grad der mittelalterlichen Universitätshierarchie, das Baccalaureat, für sich buchen.
Wider Erwarten, und wahrscheinlich um den Eltern Paroli zu bieten, wechselt der unterdessen
weltlich gewordene Student ,am 17. Juli 1505, in ein Kloster. Später kommentiert er diesen Ent-
schluss mit den Worten: „Erfurt ist ein hur- und birhauß“ gewesen. Und etwas später anlässlich
einer Tischrede: „Durch Völlerei und Trunkenheit behindert, dürfte ich bisher wenig Gutes
geschrieben und gelesen haben, da ich bei den Menschen angesiedelt, mit den Menschen
herumgewirbelt wurde.“ Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die alte Legende vom
Gewitter und dem Gelübde der Angst: „Hilff du, S.Anna, ich will ein Monch werden“, kaum mehr
erwähnt wird. Wahrscheinlich ist, dass der Tod, des an der Pest erkrankten Freundes Hieronimus
Buntz, den angehenden Kleriker mehr bewegt hat.

Neumann schreibt in dem Buch: „Luthers Leiden“, dass Martin „keineswegs freiwillig ins Kloster“
ging. Jahre später äußert sich der Reformator in einer Predigt: „Wir sind Pilger gewesen; da ließ
man Weib und Kind und wurde ins Kloster gejagt.“

 Martin Luther um 1500

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