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A PROPOS - die Zahl "Norm und Symbol der Dinge"
von Emmo Diem
 
Viele Wissenschaftler sind der Meinung, dass man Zahlen (außerhalb ihrer Funktionen) (1) mehr Beachtung schenken sollte. Dieser Ansicht war auch Erich Bischoff, einer der bedeutensten deutschen Orientalisten.
Ihm kommt das Verdienst zu, diese Materie aus dem hebräisch-aramäischen Sprachgeflecht gelöst und in ein gut lesbares Standardwerk übertragen zu haben.
Schon immer wurden Zahlen Kräfte zugeschrieben. Pythagoras (570-490 vor der Zeit) (2) vertrat die Meinung, dass alles im Kosmos (3) durch Zahlen ausgedrückt werden könne.
So unterschiedlich die Kulturkreise auf der ganzen Welt auch sein mögen, eine symbolische Bedeutung der Zahl läßt sich kaum leugnen.
Dazu meint Bischoff: "Der Umstand, dass wir kraft unseres Kombinationsvermögens die Bestandteile desselben Gegenstandes verschieden gruppieren können (die Finger z.B. als 10 einfache oder 5 Fingerpaare oder als 2 zweigliedrige Einheiten), hat zuweilen zu der Ansicht geführt, als seien die Zahlen nur rein subjektive, willkürliche Bilder unseres Geistes. Das stimmt nicht. Zahlen liegen in den Dingen selbst. Deshalb ist es auch völlig egal, ob ich in der deutschen Sprache: fünf, in Sanskrit: pantscha, hebräisch: chamischah oder chinesisch: ngu sage. Dinge befinden sich im Raum und entstehen in der Zeit.
Interessant ist auch, dass den meisten Sprachen ein Zehnersystem zugrunde liegt.
Diese Überlieferung geht angeblich auf Moses zurück, dem 10 Gebote verordnet wurden.
Im 3. Jahrhundert nach der Zeit, taucht eine schriftlich niedergelegte, jüdisch-
spekulative Religionsphilosophie auf, die im 13. Jahrundert als magische Geheim-
lehre zu greifen beginnt und in dem Sohar grundgelegt ist.
Der Sohar (aramäisch auch Sohar hakadosch = der heilige Sohar genannt), ist ein
aus drei Teilen bestehendes Hauptwerk der Kabbala (4). Verfasst oder bearbeitet
wurde dieser Glanz (Sohar = aramäisch = Glanz) von Mose ben Schemtob de Leon,
was auf Spanien verweist. Dem Inhalt nach möchte dieses Buch das Wesen Gottes
erfassen und dieses dem Menschen mitteilen.
Summa Summarum (5) will dieser Kommentar auch eine Brücke zwischen der Zahl
10 (10 Gebote) und dem auserwählten Volk Israel schlagen.
Damit komme ich sofort auch mit den Chassidim (6) in Berührung und selbst-
verständlich auch mit dem Chassidismus, der genau genommen schon vor der Zeit
von Bedeutung war.
Ich meine damit die Zeit der Makkabäer (7) im allgemeinen und erinnere an Judas
Makkabäus (hebräisch Makkab = der Hammer) der nicht nur in den Büchern des
Alten Testamentes eine Rolle spielte, sondern auch durch die Musik von Georg
Friedrich Händel geläufig blieb. Judas Makkabäus trat gegen die hellenistischen
Syrer auf und befreite (165 vor der Zeit) Jerusalem. Aber selbst diese Unruhe
hinderte die Juden keinesfalls auch eine Zahlenmystik zu betreiben, wie dieselbe
noch heute in der Bibel, in der Gnostik (8), der Neuplatonik (9) und im Christentum
zum Vorschein kommt.
Aber verweilen wir noch ein wenig bei den Frommen. Die hatten noch keine Zahlen
im heutigen Sinn, sondern orientierten sich (gleich den Griechen) an Buchstaben
des Alphabetes. Mit der Zuweisung verschwindet der Lautwert und an seine Stelle
tritt die Zahl.
Für das Aleph steht die Eins, für das Beth die Zwei, für das Gimel die Drei, für das
Daleth die Vier, für das He die Fünf, für das Waw die Sechs, für das Sajin die Sieben,
für das Cheth die Acht, für das Tet die Neun. Das verweist darauf, dass man mit
dieser Art des Schreibens keine höhere Mathematik betreiben konnte. Aber das hinderte weder die Juden, noch andere Gruppen der Menschheit, die Zahl mit dem Symbol (10) zu verbrämen.
 
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