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Miscellanea


A PROPOS

ERFÜHLTES UND ERDACHTES /2
AUS DER WELT DES UNVERFÜGBAREN

Versuch eines Überblicks
Von Emmo Diem

Aber selbst im Glaubensbereich dieses Religionsgründers treten bald „Merkwürdigkeiten“
auf, die mit dem Abstieg eines Saoshyant (Heiland) in die Unterwelt beginnen und keines-
wegs mit seiner Auferstehung am 3. Tag enden. Vieles läuft da parallel; inklusive der jung-
fräulichen Geburt. Natürlich will ich keiner Religion den Messias rauben, trotzdem möchte
ich kurz auf die Gottesgebärerinnen zu sprechen kommen. Jungfräuliche und andere wunder-
bare Geburten gibt es nicht nur im Christentum, sondern auch im Buddhismus und bei
Herakles. Ähnlich ist der Fall bei Hera und Hephaistos gewesen. Auch der jüd. Philosoph
Philon von Alexandrien, der sich u.a. der mystischen Logoslehre befleißigte, spricht von einer wunderbaren Öffnung des Schoßes von Sarah, der Gattin Abrahams.

Hatte Zarathustra den dualistischen Gegensatz von Gut und Böse (Ahura Mazda-Ahriman) bereits
angedacht und den Menschen über eine eschatalogische Brücke (Avesta und Gatha = Hl. Schriften
und Hymnen des Religionsstifters) gehen lassen, kommt es zur Zeit des Hellenismus (336 – 30 v. Chr.)
zu einer Vermenschlichung der griechischen Götter. Damit verbunden, verliert die Religion an ethischem
Wert. Vielleicht suchten Sokrates, Platon und Aristoteles nach einem neuen geistigen Ufer.

Die sinnlich erfassbare Welt wurde zum Prüfstein. Dank der unsterblichen Seele, die dem Menschen
ein vorgeburtliches Leben gestattet, ermöglich es, dem Verlangen nach der absoluten Wahrheit und
Tugend nachzugehen. Der Dritte im Bund, Aristoteles, wurde wegen der Gesetze der Logik am
meisten bewundert. Fast mutet es wie ein Treppenwitz der Geschichte an, dass seine Überlegungen
erst über arabische Übersetzungen (um 1200) im Abendland bekannt wurden. Aber verweilen wir
noch ein wenig bei der griechischen Mythologie.

Der Hades (siehe Bernhard Lang) ist keineswegs ein Ort der Höllenqualen, der den Leib zerstört,
sondern nur ein Zustand wie er bei der Leichenverbrennung auftritt. Aber es gibt auch Lichtblicke.
„Dargebrachte Speisen, Wasser und Blutspenden vermögen den Durst zu löschen um das Reich
der Finsternis wenigstens zeitweise erträglich zu machen“. Christlich gesehen entspricht dieser
Zustand dem Fegefeuer.

Etwas anders ist die Situation im Judentum. Maimonides (1135 – 1204), der in der Lehre der Hebräer
und ihrer Philosophie als höchste Autorität des Mittelalters gilt, hat im Sefer hamizwot (hebr. – Buch
der Pflichten) klugerweise keine Dogmen über Himmel und Hölle verbreitet. Auch die Rabbiner haben
nur eine vage Erkenntnis über Erdachtes im Bereich der Unverfügbaren . Jesus war Jude und als
solcher kaum an einer neuen Religion interessiert. Sein Gegenpol war Paulus aus Tarsus. Auch er war
Jude, kam aber aus einem griechischen Umfeld und machte bei Mithras, einem persischen Lichtgott,
viele Anleihen. Das darf wohl als 2. Wurzel des ägyptisch-persisch-jüdischen Aufkommens des
Christentums angesehen werden.

 Religionsgründer Zarathustra
 Aristoteles (384-322)
 Maimonides (1135-1204)

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