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Miscellanea


A PROPOS

GEHEIMBÜNDE /2

Eine Retrospektive
Von Emmo Diem

Aus diesen und anderen Gründen sollte man wenigstens Geheimbünden in nuce nachgehen und damit verbunden eine kurze Retrospektive (Rückschau) zu Papier bringen. Ich tue das in Form eines kurzen Aufhellens, das keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann. Das würde auch nicht dem normalen Bedürfnis einer Volksbildung entsprechen.

A) DIE ANTIKEN MYSTERIEN

Mysterien nennt man Ausdrucksformen altgriechischen und römischen Denkens, die meist selbständig auftraten und höchst selten einem staatlichen Kult dienten. Einiges davon hat ägyptische Wurzeln, anderes stammt von iranischen bzw. von Vordenkern aus dem fernen Osten. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang der persische Lichtgott Mithra. (Siehe dazu auch Emmo Diem in A PROPOS: „Erfühltes und Erdachtes aus der Welt der Unverfügbaren“. Hier findet man u.a. Eigenheiten, dessen sich das spätere Christentum reichlich bedient hat.)

Ein Großteil der Menschen liebten diese Mysterien, weil sie dem Erdenbürger näher standen als die fragwürdige Existenz der Stadtgötter. Das trifft besonders auf die Gepflogenheiten der Bewegung um Eleusis (Eliosis) zu, einer alten Stadt westlich von Athen. Hier kümmerte man sich besonders um das Kommen und Gehen, das Sterben und Wiedererstehen von Jahreszeiten, das man in enge Verbindung zur Erdmutter setzte. Davon leitete das Volk die Erkennbarkeit eines zukünftigen Lebens im Jenseits ab. Das alles wurde auch mit einem rituellen Fasten in Verbindung gebracht.

Dieses Tun kam ca. im 6. Jahrhundert vor Christus über Thrakien oder Phrygien (siehe Marco Frenschkowski) nach Griechenland und wurde mit einem Reinigungs- bzw. Initiationsakt (Einführungszeremonie) verbunden.

Während Kulte der aktuellen Götterwelt dem Volk in seiner Gesamtheit Vorteile brachten, wurden Mysterien als Rettungsanker für das Heil des Einzelnen gesehen und verwischten auch Standesunterschiede. Dass dieses Tun Funktionen des Christentums vorausnahm, ist einleuchtend.

Durch Vereinigung von Eleusis mit dem attischen Staatskult, und auf Grund der Vormacht
Athens, wurde aus diesem zunächst unterdrückten Beginnen später ein gemeingriechisches
Anliegen.

Demeter, die „Korngöttin“, sucht ihre Tochter Persephone. Die ist von Hades, dem Herrn der
Unterwelt entführt worden. Beide verehrenswürdigen Wesen, die für die Fruchtbarkeit der Erde
zuständig waren, mussten durch Zeus zu einem Kompromiss bewegt werden. Persephone
sollte während der unfruchtbaren Zeit der Erde bei Hades wohnen, und wenn der Frühling
übers Land kam konnte die Tochter wieder in die Arme der Mutter eilen. Auf diese Art und
Weise wurde eine Dürre der Erde vermieden und Demeter konnte die Beschäftigung des
Sprießens wieder aufnehmen.

 Fruchtbarkeitsgöttin
 Persephone

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