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Miscellanea


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DR. JEKYLL UND MR. HYDE /2

Eine Replik von Emmo Diem
 






















Einige verließen die Vorstellung bereits im 1. Akt, andere während der Pause (Bericht der Garderobiere). Dabei muss man anerkennend zugestehen, dass an der Menge der ausführenden Künstler (Chor) nicht gespart wurde. Kostüme, Maskengestaltung und der Bewegungsablauf kamen gut über die Bühne. Nur die „opulent orchestrierte Komposition mit Stilelementen von Pop, Oper, Soul und Broadway-Sound“, hat man vermisst. Dafür wurde viel geschrien und wenig gesungen. Ist das etwa ein Markenzeichen des Pop? Interessant ist in diesem Zusammenhang auch eine Bemerkung von Werner Braun, die er im Rahmen einer Vorlesung an der Universität Saarbrücken im Sommer 1970 zur Diskussion stellte. „Im traditionellen Urteil des Schönen liegt die musikalisch-technische Aussage eines Werkes. Dass eine Komposition vom Zuhörer richtig aufgefasst und im Gemüt bleiben kann, dazu ist die motivisch-thematische Arbeit zu einer Einheit notwendig“. Dieser Ansporn fehlt bei der zu rasch hingeworfenen Komposition auf weiten Strecken. Auch kam es (mit Ausnahme der „roten Ratte“) höchst selten zu jenem swingenden Charakter, von dem das Musical leben sollte. Wie dieser „Horrorklassiker“ zum Welterfolg wurde, ist mir persönlich unklar. Auch der Vergleich mit dem unerreichbaren Melodiker und Rhythmiker George Gershwin (siehe Programm) ist weit hergeholt. Hier kommen wieder das still hoffende Etwas der Reklame und das Management zum Tragen. Diesmal hat die pressetechnische Aufmachung Steyr ein volles Haus beschert, während dem „Feuerwerk“ von Paul Burkhard nur ein halbleeres Theater beschieden war.

Ich möchte nun keine Dissertation über die Querverbindungen von Kunst, Presse, Beeinflussung, Werbung und die Schwierigkeiten eines Tourneetheaters schreiben, finde aber die beiliegende „Besprechung“ sehr interessant.

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