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JUDAISMUS UND CHRISTENTUM /2

Versuch einer Entlastung
Von Emmo Diem

Weil sich aber erstaunliche Übereinstimmungen in Legenden und gesellschaftlichen Strukturen finden, versuchen Wissenschaftler darauf hinzuweisen, dass Inschriften, literarische Spitzenwerke und Denkmäler oft einem Leitstern gleichen, der zu neuen Erkenntnissen führen kann.

So achtet Claire Lalouette (Professorin an der Pariser Sorbonne) auf eine dritte Ebene der geistigen Entwicklung des Abendlandes und verankert ihre Gedanken in der „Welt des Orients“.

Nach dieser Einführung möchte ich auf die Entwicklung von religiösen Gegebenheiten und die Entfaltung einer neuen Generation zu sprechen kommen. Dort arbeiten neue Apostel an einer abrahamitischen Religion und an den Bemühungen den Zionismus zur Weltherrschaft zu machen. Dieser Wille ist verständlich, wenn man bedenkt, dass das Volk, das sich heute als Israeliten bezeichnet, viel erleiden musste. Problematisch wird dieses Vordringen allerdings in dem Augenblick, wo dieser Staat die ehemalige Härte der Eroberer an die bedrängten und schwachen Palästinenser weitergibt. Aber darüber will ich nicht weiterreferieren. Diesmal kreisen meine Gedanken nur um die Ungerechtigkeit eines großen Gottes, der angeblich Rechte nur an ein bestimmtes Volk weitergegeben hat. Ich verweile bei Abraham, der sich geschichtlich nicht nachweisen
lässt und bei Moses (dem Vermittler des Pentateuch), der im Auftrag von Jahwe gehandelt haben soll. Das
alles führt zu Mythen des Glaubens und tief hinein in die Kategorien von Gleichnissen, Parabeln und
Dogmen, die das Christentum stets freizügig gehandhabt hat. Dieses religiösen Ansatzes haben sich
besonders die Chicago-Erklärungen bedient.

Dort, im exterritorialen Israel wurde von amerikanischen Theologen die Irrtumslosigkeit der Bibel gefordert.
Dann kam die Hermeneutik. Die legte die Texte unverfroren aus. Wenige Jahre später überstellte man die
heiligen Bausteine ins Reich des listigen Hermes. Dieser Bote soll der Sage nach zum Mittler von Menschen
und Göttern geworden sein. Aber noch merkwürdiger ist folgende Feststellung: Die Sprache ist zu obsolet
(ungepflegt), um heilige Texte „verwalten“ zu können.

Nun nochmals zurück zu Abraham und Moses. Abraham spielt in den 3 monotheistischen Religionen
(bei Juden, Christen und im Islam) als „Vater“ des Eingottglaubens eine Rolle. Alte Theologen lassen ihn
um etwa 1.800 vor der Zeitenwende von Ur in Mesopotamien nach Kanaan ziehen. Laut Altem Testament
ist er 175 Jahre alt geworden. Schon daraus ist deutlich zu erkennen, dass wir uns hier im Bereich des
Mythos aufhalten. Kaum anders verhält es sich bei Taten des Moses.

Der hat um 1300 seine Schutzbefohlenen durch die Wüste und das Schilfmeer geführt. Interessant in dieser
Hinsicht ist lediglich die Tatsache, dass solche Legenden erst ab dem 6. Jahrhundert vor Christus erarbeitet
wurden. Das war zu einer Zeit des Umbruchs, da das Volk wieder an seine große Vergangenheit erinnert
werden musste.

 New York
 Freiheitsstatue
 Moses
  (Michelangelo)

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