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A PROPOS

KONZILE der RÖMSICHEN KIRCHE /2

Von Emmo Diem

Daraus erwachsen Begriffe wie COMITA (lat. das Gefolge), welches nun auf Angehörige,Personen von Universitäten, sowie auf geistliche Würdenträger transferiert werden kann.

In der mittelhochdeutschen Sprache (1100 - 1500) verbindet sich damit das CONCALIUM (lat. calare = rufen, beordern), was einem Geneigtmachen verwandt ist.

In den alten Kirchen wurden solche Formulierungen wechselweise gebraucht, getauscht und differenziert. Diese Ereignisse kehren als partikuläre Konzile, Provinzial- und Nationalveranstaltungen, Allgemeine und Ökumenische Konzile (griech. oikos = die gesamte Welt betreffend) wieder.

Heute zählt man 21 Konzile.

Hievon erreichten einige besondere Bedeutung. Acht von denen füge ich an, ohne damit eine
Graduierung bezwecken zu wollen.

1) Das Apostelkonzil (ca. 49 oder 50 n. Chr.): Abgehalten zu Jerusalem.
2) Das Konzil von Nicaea (325): Christus wird zu einer Gottheit erklärt und dem obersten Vater
gleichgestellt.
3) Das Konzil von Konstantinopel (381): Das geistige Vermögen wird zur 3.göttlichen Person (Hl. Geist).
4) Das 4. Laterankonzil (1215). Im Mittelpunkt steht die Eucharistie: Die Verwandlung von Brot und Wein
in Jesu Fleisch und Blut.
5) Das Konzil von Konstanz (1414 - 1418) ist der Endpunkt einer Entwicklung, die von Historikern als
Großes Abendländisches Schisma bezeichnet wird. Mit dieser Bewegung kommt es zur Trennung eines
Teiles der Christen vom katholischen Kirchenverband.

Ausgelöst wurde diese Krise indirekt durch Bonifaz VIII. (1294 - 1303), der sich gegen die Vor-
machtstellung des franz. Königs Philipp IV. (1268 - 1314) aufgelehnt hatte. Von 1309 - 1378
hatten in der südfranzösischen Stadt Avignon reguläre Päpste regiert, und von 1378 - 1417 war
dort auch die Residenz einer Reihe von Gegenpäpsten.

Unter denen erregte Benedikt XIII. (1394 - 1409) auf der Synode von Pisa einiges Aufsehen, als
er der Häresie (griech. = Ketzerei) überführt wurde. Ihm folgte Alexander V. (1409 - 1410). Ob der
ein regulärer Papst war, ist bis heute umstritten. Gregor XII. (1406 - 1415) sollte ebenso wie
Benedikt XIII., sofort nach der Wahl zurücktreten. Gregor tat das „freiwillig“ erst 1415. Ähnlich lag
der Fall bei Johannes XXIII. Dieses Menetekel (aram. = unheildrohende Fügung) machte sich nicht nur in der Unfehlbarkeitserklärung des Papstes von 1870 bemerkbar, sondern wirkt bis heute nach.

Dazu haben auch Machtkämpfe unter röm. Adelsfamilien beigetragen. Für diverse Päpste wurden diese Ungereimtheiten zu einer drohenden Gefahr.

 Konzilsväter
 Papstpalast in Avignon

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