MISCELLANEA
AUS MEINEM LEBEN und DEM ETHOS DER UMWELT /23
Reflexionen von Emmo Diem
Auch dem Operndirektor Franz Salmhofer, der zeitweise nach Gresten kommt, gefallen
Diems "freche Einwürfe" an der Pfarrorgel.
Im Übrigen spricht es sich rasch herum: Dieser Theologiestudent wird der nächste Dom-
organist bzw. Domkapellmeister.
Das entspricht keineswegs der Meinung des Regens der röm.kath. Bildungsstätte.
Der bestimmt einen Herrn Halbmayr neben E. Diem zum Musikpräfekten der Theologen.
Alles nach dem Motto: "Ein Wiener kann doch unter Niederösterreichern nie König sein."
Das ärgert Diem so sehr, dass er stante pede die geistliche Anstalt verlässt.
Dieser Impetus wird durch die Kunde verstärkt, dass ein Musikstudium für Diem nach Abschluss der Theologie nicht zur Diskussion stünde, da sein Vorgänger Walter Graf bereits dazu beordert sei.
Es kommt zu einer "Palastrevolution" bei der Regens Dr.Schmutzer und Dr. Wodka (Cantus choralis) sich gemeinsam für Hr. Graf aussprechen.
Dabei wurden Domkapellmeister Prof. Pretzenberger und der spätere Kardinal König (damals Koadjutor von St. Pölten) in der Meinungsbildung übergangen.
Das stellte sich anlässlich eines Besuches des Kardinals bei Prior Schücker heraus, als beide in Heiligenkreuz E. Diem besuchten.
Aber zu diesem Zeitpunkt war Diem schon Orgelschüler bei Prof. Anton Heiler (1923 - 1979),
der 1952 den 1. Preis im angesehenen Improvisationswettbewerb in Haarlem gewonnen hatte.
Aber nicht jeder internationale Professor muss auf Grund seines Könnens in allen Teilen seines
Lehrauftrages, noch dazu ein guter Pädagoge sein.
Für das Fach der Improvisation war A. Heiler jedenfalls weniger geeignet.
Doch davon später, in einer kleinen Abhandlung.
Wäre ich bei "Anton dem Großen" geblieben, die Reife aus Orgel würde mir noch heute fehlen.
Das war auch der Grund dafür, weshalb ich Heiler im letzten Studienjahr verlassen habe.
Pfarrkirche Gresten
Anton Heiler (1923 - 1979)
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