Miscellanea
Totemismus und der Kennedy-Clan /5
Ein Überblick von Emmo Diem
bald zu viel. Deshalb wärmte man immer wieder die Tragödie von 1963 auf, und Gerald
Mandlbauer bemerkte in einem Leitartikel: „dass die bis in die höchsten Kreise reichende
Unzufriedenheit, das Geschäft mit der Politik keinesfalls leichter machen würde.“
Auch der Politikwissenschaftler Filzmaier meldete sich laufend mit Bemerkungen, die er schon
im Rahmen von Frank Stronach unters Volk geworfen hatte. Natürlich ärgerten solche Aufmerksam-
keiten den Austrokanadier.
Aber kommen wir noch ein letztes Mal auf die Aufregung des Jahres 1963 zurück, auch wenn die
Mehrheit der Demokraten heute schwächelt. Das kommt wohl daher, dass seit den Jahren um 1950
der konservative Flügel dazu neigt, mit Republikanern zu paktieren.
1960 kam es mit knapper Mehrheit zur Wahl von JFK, die er gegen den republikanischen Kontrahenten
Richard Nixon gewann. 1961 trat er den Bestimmungen nach, das neue Amt an. 2 Jahre später erfolgte
die Reise nach Texas. Damit wollte er:
A) Stimmung für die Wiederwahl von 1964 machen,
B) Spenden für den ins Haus stehende Präsidentenwahlkampf sammeln und
C) den Streit, der zwischen der demokratischen Partei Texas und dem liberalen Senator Yarborough
tobte, schlichten.
Sein Bruder Robert Kennedy, der selbst im Senat residierte und 5 Jahre nach dem Tod von JFK das
Präsidentenamt anstrebte, warnte seinen Bruder. - Später wurde auch Robert das Opfer eines
Attentates.
„Jack“ Kennedy, der 35. Präsident, missachtete die Warnung der Verwandtschaft und landete am
22. November 1963 mit Jacqueline, seiner Gattin, am Flughafen von Dallas. Es kam zu einem
beachtenswerten Empfang, wobei die First Lady einen Riesenstrauß roter Blumen erhielt, was man
später als schlechtes Omen auffasste, denn die Stadtblumen von Dallas sind von gelber Farbe.
1 ½ Stunden später war der Präsident tot.
Nach gut einem Kilometer hatte man die Parkanlage von George Dealey zu passieren, die an
einen stadtbekannten Geschäftsmann erinnert. Dort kam es zu dem geplanten Attentat.
Man hatte es verabsäumt eine kugelsichere Limousine zur Verfügung zu stellen. JFK hatte noch
bei der Ankunft gespöttelt: „Wenn jemand wirklich den Präsidenten der Vereinigten Staaten
erschießen wolle, wäre das keine schwierige Arbeit: Man müsste nur mit Gewehr und Zielfern-
rohr ein hohes Gebäude erklettern. Niemand könnte gegen einen solchen Anschlag etwas unter-
nehmen.“ So passierte auch der schon angesprochene Zwischenfall.
Emblem der demo-
kratischen Partei (JFK)
Präsident JFK
Landung in Dallas (1963)
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