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Weltuntergang /2

Von Emmo Diem




















Diese Gegend ist aber nicht nur ein gewöhnliches Waldland. Sie hat im Bereich der Küstenabschnitte und auf den Höhen auch gigantische Baudenkmäler. Zusätzlich hat der Stamm auf seinen Wanderungen viele Spuren hinterlassen, denen man in Bezug auf das Leben, die Natur und den Kosmos, nachzugehen hat.

Vieles verdanken wir einer Maya-Bibel und der Rettung von Aufzeichnungen durch den spanischen Padre Francisco Ximenez, der 1688 nach Guatemala gekommen war, zu einer Zeit in der span. Eroberer die Kultur und das Selbstverständnis des Landes bereits vernichtet hatten.

Da bekam der Geistliche direkt vom Ort der Bastmatten (= Pophol: Rathaus) das besagte Vuh (= Buch) zu Handen, hütete es, und versuchte auf seinen Schatz immer wieder aufmerksam zu machen.

Nach einer Idee von Unamunos (span. Schriftsteller und Philosoph 1864 - 1936) ist die Sprache das Blut des Geistes. So leuchtet es ein, dass man diese Texte nicht mit Hilfe eines Wörterbuches übersetzen kann. Man muss vielmehr das Wesen des Volkes im Tonfall erlauschen und die Art zu denken, erst erlernen. Wenn z.B. ein Maya sagt: „Takin kont’on“ (mein Herz ist trocken), so drückt er damit nicht nur den Durst aus, sondern auch die Sehnsucht nach seiner verlorenen Heimat. Wolfgang Cardan machte das in einer Neuausgabe des Pophol Vuh, 1962 möglich. Er beschäftigte sich mit mehreren Maya-Dialekten und entschlüsselte in achtjähriger Arbeit die Sprache dieses Volkes, dessen Hauptwerk uns nun zur Verfügung steht.


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