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ARBEIT EHRT /3

Josef Werndl und sein Umfeld
Ein Abriss von Emmo Diem

Drei Jahre später (1858) heiratet sein Bruder Franz, Anna Brandstetter. Die ist die Tochter eines
Müllermeisters aus Steyr-Vogelsang. Sie gilt als große Wohltäterin.

Auch diese Familie hat viele Nachkommen. Josef und Franz sind zunächst im Betrieb des Vaters
(Leopold) beschäftigt. Der Familienehre entsprechend, trachtet auch Franz nach Selbständigkeit.- Da
die Familien Pommer und Schlichting Besitzungen abstoßen, kauft sich Franz Werndl (1833 – 1907)
am Unterhimmler-Gerinne an. Dort errichtet er zunächst einen Drahtzug.- Ein Kaffee mit gleichem
Namen, legt noch heute von seinen Aktivitäten, Zeugnis ab.

Aber auch Josef, der Große, ist unterdessen sehr rege. 1862 erwirbt er die Jochermühle, eine
ehemalige Papierfabrik. Die ist der erste Ziegelbau seiner Betriebsstätten.

In der Folge wird er rasch, über die Grenzen der Stadt hinaus, bekannt. Dazu trägt vor allem seine
soziale Art bei. Schon 1860 hat er das Waisenhaus St. Anna gebaut, 1863 die erste Schwimmschule
errichtet, seine Arbeiter übertariflich entlohnt und sich für das Josefslazarett interessiert.

Am 16. April 1864 werden die Betriebe der Brüder zur Gesellschaft Josef und Franz Werndl, vereinigt.

Intensiviert wird eine alte Freundschaft mit Johann Grillmayr. Den hat seine Freundin Hörzinger nach
England beordert, wo Zeichnungen von „neumodischen Maschinenaggregaten“ (Aneinanderreihung
von Maschinenteilen) nach Österreich transferiert werden. Das kommt natürlich auch der Firma
Werndl zugute.

Nicht vergessen soll man in dem Zusammenhang auf Ferdinand Redtenbacher (1809 – 1863). Der
war der Sohn eines Eisenhändlers, dem die technische Entwicklung bei seinem Vater gering er-
scheint. Er geht deshalb von Steyr nach Wien und später an die Höhere Industrieschule nach Zürich.
Mit 26 Jahren ist er bereits Professor für Mathematik und Maschinenlehre. 1857 wird er Direktor
der späteren Universität von Karlsruhe. Auch dieser Techniker hilft den Werndl-Brüdern weiter.

1869 kommt es zur Erweiterung der Firma. Die „Österreichische Waffenfabriksgesellschaft“ entsteht.
Josef wird Generaldirektor, sein Bruder Franz kümmert sich um das Kommerzielle und der 1861
eingetretene Karl Holub beaufsichtigt die Technik. Letzterer wird für die Gewehrproduktion zu einer
Art Messias. Das kommt besonders in den Jahren 1861 – 1865, dem Sezessionskrieg, zum Tragen.
Josef erkennt, dass die Zeit des Vorderladergewehres vorüber ist. Er und Karl Holub lassen sich
nach den USA einschiffen, um zu sondieren.

 Jochermühle
 Josefslazarett
 Ferdinand Redtenbacher
 (1809-1863)
 Karl Holub (1830-1903)

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