holoc.1
holoc.2
Geschichte
zur Person
Kontakt
Bilder
A PROPOS
Start
Miscellanea

A PROPOS - HOLOCAUST und GENOCID  
von Emmo Diem
 
Mehr denn je hat sich heute das Fremdwort des Alltags bemächtigt, Zeitungen und Fachliteratur bringen neue Wortkombinationen, die ungeprüft auftauchen, ohne verstanden zu werden. Nun hat der Mensch seit jeher die Neigung sich mit Worthülsen einzudecken, um einerseits "up to date" zu sein, andererseits einen gewissen Grad von Bildung vorzutäuschen.
Das geschah in wohltuender Manier zur Zeit des Humanismus. Griechisch und Latein nehmen hier den ersten Platz ein.
Im 17. und 18. Jahrhundert kam dann das Französische in Mode. Und heute mündet alles in das englisch-amerikanische Kauderwelsch. Letzteren Datums ist die fragwürdige Verwendung der Begriffe Holocaust und Genocid. Beim Holocaust, der
seine Wurzel im Griechischen hat, setzt sich diese Komposition aus: holos = ganz, ungeteilt, unverletzt, und kaio = anzünden, anbrennen zusammen, oder aus kainoo = erneuern, und einweihen. Das alles verweist auf einen Opferritus und nicht bedingungslos auf einen Mord hin. Das zweite
Modewort kreist um das Genocid, eine schlechte Her- oder Ableitung vom Lateinischen, wie
das schon Richard von Kienle feststellt. Gens = ursprünglich ein Begriff, den die Patrizier
(vornehme Altrömer) geprägt haben. Die unterschieden in Leute: Sine Gente (Familien von
niederem Stande) und Bürger von hohem Geschlecht. Daraus wurde völkerrechtlich ein
Stamm oder eine Gemeinschaft. Dazu kommt das Zeitwort caedere, was auf ein Herabfallen
oder Stürzen verweist. Später tritt gelegentlich ein Bedeutungswechsel: zu schlachten oder
töten hinzu. Nun ist es vom Standpunkt der Etymologie (Entwicklungsforschung von
Sprachen) gut zu heißen, wenn Fremdwörter der weltweiten Verständigung dienen. Bedenklich
wird die Sache erst in dem Augenblick, wenn bewußt oder unbewußt sich jemand dieser
Begriffe bedient, um daraus ein Kampfinstrument zu fertigen. Nun kann natürlich manch ein
Leser sofort einwenden: "Dieser Schreiber kommt aus einer klar bestimmbaren Ecke, und so
ist auch seine Wertung zu verstehen". Dazu muss ich folgendes entgegnen: Ich bin ein
Neutraler und leugne keineswegs den Massenmord an den Juden und Hitler habe ich nie
gemocht. Auch wurde das Urteil über diesen Diktator längst gefällt. Was mich allerdings stört,
ist die Tatsache, dass mit teilweise getürkten Argumenten der Ablauf der Geschichte so dargestellt wird, als ob nur die ver- werflichen Österreicher und Deutschen für das "einmalige Geschehen eines Holocaust", im Rahmen einer mehr als tausend- jährigen historischen Ent-wicklung, zur Verantwortung zu ziehen seien.
Und das wenig informierte Volk, als gutgläubige Menge, erstarrt darauf und wagt eingeschüchtert nicht einmal den Ansatz einer Entgegnung.
Aber zur Sache. Korrekt und nüchtern.
Über den Holocaust und Genocid sind Bibliotheken von Büchern verfasst
worden. Notwendige und unnötige. Denn es ist für jeden denkenden und mit-
fühlenden Menschen völlig klar, dass kultur- und menschenverachtendes
Vorgehen angeprangert gehört. Aber auf ewig in den Wunden der Zeit zu wühlen
ist absolut unproduktiv und kann den Anti-Semitismus nur fördern. Auch eine
damit verbundene Sippenhaftung vom Großpapa bis zu den Kindeskindern unter
der Devise: "Nie sollen sie vergessen" erinnert eher an den Revanchismus, wie
derselbe in vergangenen Jahrhunderten exerziert wurde. Wenig gefällt mir auch
der Begriff des Semitismus. Er ist, wie die später erfolgten Aussagen über die
Arier, einfach zu vieldeutig. Das hat uns jedenfalls die Geschichte gelehrt.
Und zu dieser kehre ich im Sinne meines Grundthemas zurück. Beginnen wir
mit dem rabiaten Vorgehen der Türken in Armenien. Ich zitiere hier Arthur
Grenke: Obwohl die Jungtürken "zur ideologischen und sozialen Entwicklung ihres Landes beitrugen, kam es zur Deportation der Armenier, welche im Genocid von 1915 gipfelte". Dabei wurden die geschäftstüchtigen Armenier zu Sünden-böcken gestempelt. Den Rettungs-bestrebungen des zerfallenden Osmanischen Reiches war ein aufblühendes Armenien entgegengesetzt.
Es gibt Leute , die sich noch an die Kulaken (russ. Großbauern und Dorfkapitalisten) erinnern. Die wurden nach 1928 von den Kommunisten durch die Kollektivierung (Schaffung von Arbeitsgemeinschaften) vernichtet. Ähnlich war der Fall bei der Zer- störung des Europäischen Judentums. Dieses Volk nahm zu gut einem Drittel alle Führungsposten im Bereich der akademischen Verwendung für sich in Anspruch. Das mißfiel Hitler, der das Germanentum propagierte.
Seine Wahnvorstellungen kosteten vielen Millionen Menschen: Juden und Nicht-Juden das Leben.
 
Weiter >>>