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Miscellanea

A PROPOS - Revolution statt Evolution  
von Emmo Diem                          
 
Betrachtet man die Geschichte der katholischen Kirche (Christian Fichtinger in: "Heilige und Päpste") von den Eckpunkten Anfang des 19. Jahrhunderts bis zu den Unstimmigkeiten um Gerhard Maria Wagner, so muss man sagen, dass auch dieser Zeitabschnitt von humanitären und künstlerischen Gegebenheiten geprägt war.
Dass aber der Kardinal, der vorerst ganz anders gesprochen hatte, sich jetzt an einem "unbeliebten Papst" abputzt, finde ich merkwürdig.
Aber in medias res (zur Sache), würde jetzt ein alter Lateiner sagen.
Pius, der siebente, bestieg als Graf Luigi Barnaba Chiaramonti 1800 den Thron Petri. Der 252. Papst war zunächst reformfreudig. Nachdem es aber zu Schwierigkeiten mit Napoleon gekommen war und der kunstbegeisterte Führer (Erweiterung der vatikanischen Museen) in einer Schrift gegen die Freimaurer aufgetreten war, kam es bald zu Unruhen im Volk. Pius VIII., der 254. Papst milderte das, von einem seiner Vorgänger eingeführte Beobachtungssystem, trat dann aber entschiedener gegen diverse Modernismen auf (Ausgleich zwischen Dogma und Naturwissenschaft).
Der 256. Papst, Pius der IX., drückte am 18. Juli 1870 die Unfehlbarkeit (in Sachen der Lehre) mit
knapper Mehrheit durch. Das hat zu einer unschönen Haltung gegenüber dem griechisch-
orthodoxen Patriarchen geführt, indem er mit päpstlichen Bein den Kopf des ersterwähnten Dieners
Christi zu Boden drückte, als dieser bei der Papst-Ehrung zögerte den Pantoffel seiner Heiligkeit
zu küssen. Dazu muss man allerdings gerechter Weise bemerken, dass der Patriarch über das
verkündete Dogma der Unfehlbarkeit nicht begeistert war.
Das war das Flair (= Spürsinn) das alle Leute, im Bereich dieser Jahrzehnte umgeben hat, als der
spätere Wissenschaftler Charles Robert Darwin das Licht der Welt erblickte. Am 12. Februar 1809
(auf dem Landgut "The Mount") wurde dem Arzt Robert Darwin ein Sohn geboren.
Schon der Großvater, Erasmus Darwin, war Mediziner und Naturforscher. Der spielte bereits mit
dem Gedanken, dass alle Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren  abstammen könnten.
1825 beginnt der junge Charles sich mit der Natur zu befassen. Dem Brauch der Familie folgend
beginnt er ein Medizinstudium, langweilt sich aber bei den entsprechenden Vorlesungen.
Er wechselt zur Theologie über, wendet sich aber gegen Ende seines Lebens total von der Kirche
ab. Beeindruckt von der Lektüre Humboldts heuert er als wissenschaftlicher Berater bei einem
Kapitän an, der ihn neben anderen Fixpunkten auch an den Archipel von Galapagos (Pazifik) bringt.
                                                                                                                                                                     
 Papst Pius IX (1846-1878)
 
Ich selbst bin in den achziger Jahren den Spuren von Darwin gefolgt, zu einer Zeit, als diese Inselgruppe noch nicht überrannt war. Aber schon damals hat das einer Extra-Genehmigung bedurft. Und bewegen konnte man sich nur unter der Leitung eines Wissenschaftlers.
 
In einer Sitzung der Linnean Society trat der Forscher am 1. Juli 1858, gestärkt durch
Gedanken der Evolution (wie sich diese auch bei Alfred Russel Wallace /1823-1913/
finden), mit dem Hauptwerk "Über die Entstehung der Arten" an die Öffentlichkeit.
Das war zu dieser Zeit sehr tapfer. 1871 folgt "Die Abstammung des Menschen und
die geschlechtliche Zuchtwahl", was den Creationisten, die nur an der Schöpfungs-
geschichte der Bibel festhalten, sehr mißfiel. Übrigens, den Ausspruch, dass der
Mensch nur ein "rasierter Affe" sei, hat Darwin nie getan. Aber, dass es durchaus ein
Vorteil sein kann, wenn sich eine Religion weiterentwickelt, das will ich jetzt mit einigen
Beispielen erläutern. Ich habe bewusst hier einige "vorsintflutliche" Ansichten
ausgewählt, um mit dem völlig ungerechtfertigten Religionsverhetzungsparagraphen,
der jedwede Meinungäußerung unterbindet, nicht in Berührung zu geraten.
 
 
 
 
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